DMSB: Schweigt ebenso wie IVM über IDM 2017
Wer kriegt 2017 Pokal und wofür?
Interviews führt man als Journalist am liebsten im direkten Gespräch. Auch telefonisch kann man sich mit seinem Gegenüber ordentlich austauschen und hat so auch die Möglichkeit, nachzufragen, nachzuhaken, nachzubohren. Bei Institutionen wie unter anderem dem DMSB ist das persönliche Gespräch mit Herren aus der Chefetage nicht an der Tagesordnung. Man darf als Journalist seine Frage schriftlich einreichen, meist bei einer Pressestelle und erhält daraufhin eine schriftliche Antwort. Ein Austausch ist nicht möglich und man muss sich mit dem zufrieden geben, was man im Briefkasten findet. Auch wenn es wenig ist.
Die Fragen an den DMSB
Folgenden Fragen landete bei der Suche nach Antworten bezüglich der IDM 2017, mit dem Industrieverband Motorrad als Promoter, in der DMSB Pressestelle mit der Bitte um Beantwortung.
Anfang Oktober wurde ein Vertrag zwischen DMSB und IVM über die Rechte an der IDM unterzeichnet. Was bedeutet das genau für die Meisterschaft?
Liegt jetzt die komplette Verantwortung beim IVM oder ist der DMSB auch weiterhin an der IDM beteiligt?
Wer hat nun das letzte Wort, wenn es um Reglement und Wettbewerbsbestimmungen geht?
Obliegt dem DMSB weiterhin die technische Überprüfung vor Ort oder werden mehr Techniker der DEKRA eingebunden?
Welche Position nimmt der DMSB zur international neu eingeführten 300er-Klasse ein?
Die Einführung bei der IDM scheiterte 2016 an der unterschiedlichen Auffassung in Sachen Alterslimit. MotorEvents plante ab 16 Jahren, der DMSB wollte die Klasse erst ab 18 öffnen. Hatte und hat die mögliche Konkurrenz zum ADAC Junior Cup etwas damit zu tun?
Wie weit ist der DMSB in die Planung der IDM 2017 eingebunden?
Ist es richtig, dass der DMSB eine Beteiligung von MotorEvents, eventuell als externer Ausrichter, beauftragt durch den IVM, abgelehnt hat?
Wie steht der DMSB zum Thema Einheitsreifen? Ist dazu nicht eine öffentliche Ausschreibung nötig, um allen Herstellern dieselben Chancen zu bieten?
Haben Sie Informationen über den aktuellen Stand der IDM-Entwicklung?
Die knappe Antwort
DMSB-Präsidiumsmitglied Wolfgang Wagner-Sachs: «Der DMSB hat mit dem IVM sehr fruchtbare Gespräche über die Zukunft der IDM geführt. Wir sind seit Jahren der Meinung, dass eine erfolgreiche Entwicklung der IDM nur mit einem deutlich spürbaren Engagement durch die Motorrad-Industrie bzw. -Importeure erfolgen kann. Der IVM bereitet hinter den Kulissen derzeit intensiv die nächsten Schritte vor. Den Ergebnissen dieser Bemühungen möchten wir aktuell nicht vorgreifen, auch wenn wir inhaltlich natürlich regelmäßig über den aktuellen Sachstand informiert werden. Was die 300er Klasse angeht, sind wir der Auffassung, dass mit der Einführung dieser Klasse auf internationaler Ebene nun auch die Zeit für einen deutschen Cup reif ist. Gespräche dazu laufen derzeit.»
Nochmals nachgefragt
Man lässt ja auf der Suche nach Informationen nichts unversucht und stellt sein Glück erneut bei der DMSB Pressestelle auf die Probe. Wieder per mail versteht sich, verbunden mit der Hoffnung auf ein paar Antworten.
Die Mail: Ein paar ausführlichere Antworten wären natürlich schön gewesen. Denn bis auf die 300er-Frage gibt es ja eigentlich keine konkrete Stellungnahme. Dass Sie dem IVM nicht vorgreifen wollen, ist klar. Doch ich frage ja nicht nach Terminkalender oder ähnlichem, sondern eben nach der Haltung des DMSB. z.B. die Frage nach der Aufteilung der Verantwortung. Was trägt der DMSB dazu bei z.B. beim Reglement, technischer Kontrolle. Wie ist die Meinung zum Alterslimit bei der 300er Klasse? Wie weit ist der DMSB bei der Planung aktiv? Oder macht der IVM alles in Eigenregie und der DMSB nickt ab?
Infos über und zum IVM habe ich beim IVM angefragt. Mich hätte die klare Positionierung des DMSB interessiert. Vielleicht können Sie da bei Herrn Wagner Sachs nochmals nachhaken. Denn alle Fragen mit einer an Informationsgehalt doch etwas sparsamen Antwort abzuarbeiten...
Würde mich über ein bisschen mehr freuen und unsere SPEEDWEEK.com-Leser sicher auch.
Die Antwort der Pressestelle
Ich kann Ihnen zurzeit leider keine weiteren Infos geben. Ich habe das intern schon in den vergangenen Tagen besprochen. Wir möchten den IVM in Ruhe arbeiten lassen und nicht durch voreilige Feststellungen öffentliche Diskussionen befeuern. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich gerne.