Werner Daemen: Bestnoten für sein IDM-Quartett
Werner Daemen war in dieser Saison selten zuhause. Denn neben seinem Job als Chef des IDM-Teams van Zon-Remeha-BMW hatte der Belgier auch seinen IDM-Vorjahresmeister Markus Reiterberger beim Sprung in die Superbike-Weltmeisterschaft begleitet. Dennoch verpasste Daemen nicht allzu viel in Sachen IDM. Mit vier Fahrern war das Team in die Saison gestartet. Mit zwei erreichte man das Ziel.
Mathieu Gines war als einer der Titelkandidaten in die Superbike-Saison gestartet. Gekommen ist der Franzose nur bis Schleiz. Dort verhedderte sich eine durch einen Vordermann auf die Strecke geschleuderte Pylone in seinem Vorderrad, brachte ihn zu Fall und Gines brach sich beim Sturz beide Arme. Die Saison war gelaufen. Erst nach fast drei Monaten konnte der ehemalige Langstrecken-Weltmeister wieder mit dem Training beginnen.
Daemen verhandelt mit Gines bereits über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. «Mathieu hat in diesem Jahr wirklich viel Pech gehabt», so Daemens Sicht. «Aber er ist gut gefahren. Aber dann der Frühstart am Nürburgring, das Sturzpech in Zolder und dann der richtige Tiefschlag mit dem Sturz und der Verletzung in Schleiz. Das hat die Meisterschaft kaputt gemacht. Ohne das hätte der Titelkampf mit Marvin Fritz bis zum IDM-Finale in Hockenheim gedauert.»
Ähnlich erging es auch Superstock 1000 Kandidat Marco Nekvasil, der neu ins Team gekommen war und als ehemaliger IDM Superstock Sieger auch für dieses Jahr mit einigen Erwartungen in Richtung Titel angetreten war. Ganz einfach fiel dem Österreicher der Neuanfang in der IDM nicht. Auch sein eigener Ehrgeiz wurde nicht ganz zufriedengestellt.
Als es dann endlich aufwärts ging, stürzte er im Training zum IDM-Lauf in Zolder. Mit zwei gebrochenen Beinen landete Nekvasil in der Klinik. Beim IDM-Finale in Hockenheim war er erstmals wieder an der Rennstrecke unterwegs. Als Zuschauer auf Krücken. Bis zur vollständigen Genesung hat der Österreicher noch einen weiten Weg vor sich. Auch er hat nur einen Einjahresvertrag mit dem BMW-Team.
«Marco ist echt ein ganz lieber Kerl», versichert Daemen. «Die Umstellung war für ihn nicht einfach. Weniger das Motorrad. Aber das große Team mit all den vielen Leuten, das war einfach alles sehr neu für ihn.»
Lob gab es für Superstock 1000 Pilot Pepijn Bijsterbosch vor allem für seinen Endspurt, den er bei den letzten IDM-Rennen hingelegt hat und ihm Platz 4 in der Schlussabrechung bescherte. «Er hatte keinen so guten Start in die Saison», urteilt Daemen. «Vor allem im Training. Er stand oft zu weit hinten. Aber dann hat er einen großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht. Ehrlich gesagt, hätte ich gar nicht gedacht, dass er noch so weit nach vorne kommt. Aber er hat das sehr gut gemacht.»
Überzeugend war auch die Leistung von Jan Bühn, der als IDM Superstock 600 Meister neu in das BMW Team eingestiegen war und gleich mal den dritten Platz einfuhr und damit bester BMW-Pilot der Superstock 1000 Saison war. «Mit ihm bin ich sehr zufrieden», so Daemen. «Er betreibt Rennsport irgendwie anders als andere. Vor allem menschlich ist er sehr intelligent und er macht alles mit Gefühl. Wenn alles stimmt, ist er richtig schnell und kann gut mit den Vorderen mithalten. Er hat sich jedes Rennen verbessert, Stück für Stück. Das ist der richtige Weg.»