Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

IDM-Quartett tobt sich in Italien im Sand aus

Von Esther Babel
Reisegruppe mit Stadtmüller, Eby, Benz und Stuppi (v.li.)

Reisegruppe mit Stadtmüller, Eby, Benz und Stuppi (v.li.)

Sonst fahren Tim Stadtmüller, Tim Eby, Björn Stuppi und Moritz Benz in der IDM Superbike und Superstock. Jetzt wechselten sie Asphalt gegen Sand ein. Der Ausflug nach Italien war erfolgreich.

Tim Stadtmüller muss sich in den nächsten Wochen verstärkt um den Abschluss seines Maschinenbaustudiums kümmern. Doch vorher gönnte er sich mit seinen Kollegen Tim Eby, Björn Stuppi und Moritz Benz noch ein flottes Motocross-Wochenende in Italien. «Wir waren erst in Ottobiano und dann in Dorno, so etwa 60 km von Mailand entfernt», beschreibt er die Reiseroute. «Es war super und ich habe mich gut weiterentwickelt. Das ist echt der beste Ausgleich zum Superbike. Man trainiert dabei Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Auch das Gefühl für die Reifen traininert man, da man ja nur am Driften ist. Am Abend waren wir platt. Wir haben im Fahrerlager eine Pizza gegessen und sind früh ins Bett. Es ging ja am nächsten Tag genauso weiter.»

Stadtmüller will die Reise möglichst rasch wiederholen. «Wir haben alle viele Runden gedreht», schildert er, «und keiner hat sich verletzt. Wir wollen das jetzt öfters machen. Mit dem Sprinter ist man in sechs Stunden da. Ich bin ja erst seit diesem Jahr dabei, aber da kann kein Pitbike mithalten, ich blühe da richtig auf. Auch das Flair und die Leute im Fahrerlager, das ist ein ganz andere Welt.»

Tim Eby war 2019 erstmals in der IDM Superbike unterwegs. Auch nächstes Jahr will er wieder antreten. «Insgesamt hat es viel Spaß gemacht», berichtet er über die Italien-Reise, «aber der Spaß stand nicht im Vordergrund, sondern das Fahren und dadurch das Training. Durch Motocross bekommt man sehr viel Vertrauen für das Motorrad, besonders wenn die Strecken wie in Dorno und Ottobiano sandig sind. Die Ausdauer wird auch gesteigert und man arbeitet gegen den Armpump. Mein Plan für den Winter ist, so viel Motocross wie möglich zu fahren, aber auch Supermoto in der Messehalle in Friedrichshafen. Jede Minute auf einem Motorrad bringt einem etwas.»

Björn Stuppi hatte mit seiner BMW in der vergangenen Saison beim Team Buchner Motorsport angedockt. Die Ziele für 2020 sind bereits klar definiert. Regelmäßig in die Punkte soll es gehen. Um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, hat sich Stuppi für die kommende Saison prominente Unterstützung an Bord geholt.

«Der Ausflug war der optimale Trainingsstart in die Saison 2020», erklärte Stuppi. «Dadurch, dass wir mehrere IDM-Fahrer gewesen sind, war auch bei diesem Training der Ehrgeiz geweckt und man fährt automatisch noch mal ein Stückchen aggressiver und pusht sich noch mal mehr. Wir alle haben es denke ich als richtiges Training angesehen. Ich war ja bereits am Samstag vorher nach Griechenland zum Endurofahren geflogen und am Donnerstag wieder in München gelandet. Von da aus ging es dann direkt weiter nach Italien zu meinen Kollegen aus der IDM.»

«Für mich selbst hat das Training im Dreck mehrere positive Effekte», schildert er. «1. Das Gefühl fürs Motorrad wird verfeinert. 2. Ausdauertraining und 3. Krafttraining. 4. Es ist ein Training, aggressiver zu überholen. Natürlich hatten wir auch neben der Strecke nen Gaudi und am letzten Abend waren wir dann noch in Ottobiano Kartfahren. Der arme Kartbesitzer. Auch da war auf der Strecke Krieg angesagt. Aber nach dem "Rennen" haben wir wieder alle gelacht.»

«Jetzt heißt es erstmal, die Saison 2020 mit den Sponsoren und dem Team fix zu machen», fügt Stuppi an. «Sonst heißt es weiterhin, meinen Trainingsplan im Studio und auf dem Mountainbike durchziehen. Ansonsten bin ich Dario Guiseppetti extrem dankbar, dass er mich unter seine Fittiche genommen hat und wir diesen Winter mehr bei ihm bzw. seiner Motoraceacademy trainieren werden. Er wird mich bei den Läufen nächstes Jahr als Riding Coach begleiten und mich mit Sicherheit weiter nach vorne pushen. 2020 will ich endlich jedes Rennen punkten und in die Top10 kommen. Mit ihm und dem Training sollte das ein weiterer richtiger Schritt werden.»

Moritz Benz ist in der IDM mit ein paar Kubik weniger unterwegs als seine Superbike-Kollege. Er war 2019 in der IDM Superstock 600 am Start und bewertet das Italien-Training durchweg positiv. «Natürlich bringt es was», versichert er, «gerade im Hinblick auf Kondition. Beim Motocross wird das Nützliche mit dem Faktor Spaß verbunden. Mir persönlich taugt Motocross fahren mehr als Pitbike fahren, weil es einfach mehr Kräfte beansprucht. Es ist einfach wie ein anstrengender Tag im Fitness-Studio. Nur dass es mehr Spaß macht als stumpfsinnig auf dem Laufband zu laufen oder Gewichte in mehreren Ausführungen zu stemmen.»

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