IDM News: EWC-Tickets, Vater-Freuden, Karriere-Ende
Wolfgang und Marvin Fritz (v.li.)
Mit Testfahrten bereiten sich die ersten Piloten inzwischen auf die neue Rennsaison vor. So manch ein Team hat für seine Fans ein besonderes Schmankerl im Angebot und ein ehemaliger IDM-Pilot entfacht nach 30 Jahren wieder das Feuer in seinem Vater. Für einen anderen Meister ist Feierabend.
Besuch bei Bolliger
Das Team Bolliger ist eine feste Größe in der Langstrecken-Weltmeisterschaft, bei dem auch schon zahlreiche IDM-Piloten ihre EWC-Kilometer abgespult haben. Unter anderem Roman Stamm, Jan Bühn und Nico Thöni. Jetzt macht das Team seinen Fans ein Angebot. «Auf dich wartet ein unvergessliches Erlebnis», versprechen die Schweizer. «Wir verlosen 5x2 Paddock-Tickets für ein 24h-Rennen deiner Wahl mit dem Team Bolliger. Inbegriffen ist der freie Zutritt zum Paddock, von Freitag bis Sonntag, mit exklusivem Rundgang durch Box, Truck und Paddock. Nebst Meet & Greet mit den Fahrern und einem geführten Besuch am Freitagabend mit Kevin Bolliger durch den wilden Campingplatz (nur Le Mans & Bol d’Or), hast du nach Absprache auch die Gelegenheit, das Renngeschehen aus der Team Bolliger-Box live zu verfolgen. Wichtig: Die Tickets können nicht in Geld umgetauscht werden, dürfen aber weitergegeben werden. Anreise, Übernachtung und Verpflegung gehen zulasten der Gewinner:innen.». Teilnehmen kann man direkt beim Team Bolliger.
Der doppelte Fritz
Sowohl Marvin als auch seine Vater Wolfgang Fritz vor ihm waren bereits in der IDM erfolgreich. Jetzt machte das Vater-Sohn-Gespann einen gemeinsamen Ausflug nach Spanien, wo Marvin Fritz, der in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zuhause ist, erste Testkilometer in Angriff nahm. «Die ersten sechs Tage des Jahres auf der R1 geschafft», freute sich Marvin Fritz. «Jeden Tag mehr als 80 Runden und mehr als zufriedene Kunden. Und ein noch glücklicherer Papa. Sein Weihnachtsgeschenk war ein Tag mit der Yamaha Riding Academy, und es war ein ganz besonderer Moment, mit ihm in Jerez zu fahren. Das letzte Mal, als er dort gefahren ist, war der 125er-WM-Lauf 1991. Danach war er seit 30 Jahren nicht mehr auf einer Rennstrecke. Und jetzt will er eine R1 kaufen. Ein großes Dankeschön an alle von Yamaha Motor der Hostettler Gruppe & IXS für wieder ein tolles Event und sechs schöne Tage. Ich kann das nächste Event schon kaum erwarten.»
Ende der Laufbahn
Mit dem Titelgewinn war Toni Erhard im Jahr 2018 in der IDM Supersport 300 durchgestartet. Doch jetzt gibt der 22-jährige Schwarzenberger den Rennsport auf. Der Rückzug fällt dem Sachsen schwer, doch er hat sich leise angekündigt.
Toni Erhard erzählt bei idm.de: «Ich blicke auf einen tollen Abschnitt in meinem Leben zurück. Ganze zwölf Jahre lang hat der Motorradrennsport meinen Alltag geprägt. Eine Zeit, für die ich unglaublich dankbar bin. Rückblickend kann ich es kaum glauben, dass gerade ich es so weit geschafft habe. Internationaler Deutscher Meister 2018. Wenn mir das 2011 jemand erzählt hätte, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Die Voraussetzungen waren auch nicht die Besten. Keiner in meinem Umfeld hatte zuvor irgendetwas mit dem Rennsport zu tun. Wir mussten uns alles selbst erst einmal erarbeiten und in die Szene hineinwachsen. Über die Jahre haben wir so auch abseits der Rennstrecke viele Stunden mit dem Rennsport verbracht. Dabei ging es, neben dem regelmäßigen Fitnesstraining, auch um Dinge wie das Schrauben am Bike, das Lesen von Reglements oder auch die Pressearbeit und Sponsorenakquise. Alles Grundbausteine, ohne die meine Erfolge nicht möglich gewesen wären.» Die Voraussetzungen schienen im Vorjahr besser als zuvor. Die Wintertests in Spanien stimmten optimistisch. Dann kam der verhängnisvolle Sturz bei den Testfahrten in Oschersleben: Sprunggelenk gebrochen, Operation, zehn Wochen Pause. Erhard verpasste die ersten Rennen. Der Fuß verheilte im Laufe der Saison immer besser, aber an die Leistungen vor dem Sturz kam der nunmehrige Kawasaki-Fahrer nicht mehr heran. Das bereitete ihm auch mentale Probleme. «Obwohl ich mich auf der Strecke gut fühlte, verlor ich die entscheidende letzte Sekunde an mein Unterbewusstsein», meint Erhard und ergänzt: «Vor dem Hintergrund, dass meine Chancen, mit dem Rennsport irgendwann einmal Geld verdienen zu können, immer geringer werden, und der organisatorische, zeitliche und finanzielle Aufwand einfach zu hoch ist, um den Sport auf diesem Niveau ewig betreiben zu können, war das letztendlich der Auslöser, um aufzuhören.»