Ex-IDM-Piloten mischen Supersport-WM auf
Andreas Kofler
Marcel Schrötter war schon Deutscher Meister in der Klasse bis 125ccm, Jonas Folger hatte mit Yamaha den Titel in der IDM Superbike geholt. Jetzt waren sie gemeinsam bei der WM in Magny Cours unterwegs, der eine als Fahrer, der andere als fachlicher und moralischer Unterstützer. Obwohl die MV Agusta F3 800 RR für das Meeting in Magny-Cours eingebremst wurde und Marcel Schrötter die Strecke nicht kannte, konnte er seinen dritten Platz in der Supersport-Weltmeisterschaft absichern. «Es sagte mir, ich solle ein gescheites Gas reinhauen», lachte Marcel nach den Qualitäten seines Begleiters Jonas gefragt. «Es war cool, weil er extrem viel Erfahrung hat und nicht irgendeiner ist, der mal irgendwo gefahren ist. Für mich war er eines der größten Talente. Er weiß, wie man ein Motorrad fahren kann. Das mit ihm könnte man sicher ausbauen, er konnte durch seine Testarbeit viel Erfahrung sammeln. Er weiß was passiert, wenn man was macht, eine Meinung von außen zu haben ist auf jeden Fall gut. Wir brauchen einen Sponsor, damit er immer mitkommen kann.»
Erstmals hatte in der Supersport-WM am vergangenen Wochenende der Franzose Valentine Debise doppelten Grund zu feiern, denn er landete gleich bei beiden Rennen von Magny Cours auf dem Podest. Vor zwei Jahren hatte er seine Finger an der IDM Doppelmeisterschaft dran. Mit dem Team Kawasaki Weber Motos, wo jetzt der ehemalige Superbike WM-Pilot Tati Mercado unter Vertrag ist, hatte Debise vor zwei Jahren den Titel in der IDM Supersport 600 und der IDM Superbike angepeilt. Und seine Chancen waren lange intakt. Eine Verletzung gegen Saisonende machte seine Pläne dann aber zunichte. Geschadet hat ihm der IDM-Abstecher. Im Rückblick auf Rennen 2 und sein Wochenende in Magny Cours sagte Debise: «Es ist schön, zwei Podiumsplätze in Folge und das noch vor den französischen Fans zu erreichen. Das zweite Rennen war besser als Rennen 1, denn es war ein bisschen stressig, mein erstes Podium zu holen. Ich bin nicht so gefahren, wie ich wollte. In Rennen 2 hatte ich einen besseren Start. Es war schön, besser zu starten, und schon bald war ich Zweiter. Es ging nur darum, Bulega zu jagen. Sein Tempo war so schnell, dass ich am Ende nicht mehr mithalten konnte, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe jetzt das Selbstvertrauen, mit ihm zu mithalten. Das wird mir in den nächsten Runden helfen. Ich war überrascht, als ich meine Boxentafel sah, denn nach drei oder vier Runden betrug der Rückstand bereits mehr als eine Sekunde. Ich dachte, es sei etwas passiert, und der Rückstand wurde immer größer. Als ich auf dem Podium ankam, sah ich, dass Manzi der dritte Mann war. Wir haben mit meiner Crew ein paar kleine Änderungen im Vergleich zum Samstag vorgenommen, und die Yamaha funktionierte heute wie verrückt. Ich glaube, mit den kleinen Änderungen an meinem Fahrstil war ich ein bisschen konstanter mit dem Motorrad. Wir waren in der Lage, eine superschnelle Pace zu fahren. Sie haben mir gesagt, dass ich während des Rennens einen neuen Rundenrekord aufgestellt habe.»
Noch keinen IDM-Meistertitel in der Tasche hat Andreas Kofler. Aber die Entscheidung über den Titelträger ist noch nicht gefallen. Die erfolgt in zehn Tagen beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring. Bei der WM in Magny Cours war Kofler im Team D34G, bei dem auch sein Bruder Maximilian für die WM 2023 verpflichtet ist, als Ersatzmann für Eric Granado dabei. Der Brasilianer war bei der MotoE im Einsatz. «Mein zweites Wochenende in der Weltmeisterschaft ist vorbei«, berichtete Andreas Kofler, nachdem er in den beiden Rennen die Plätze 20 und 17 geholt hatte. «Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Rennen. Ich konnte schnellere Zeiten als im ersten Rennen fahren und die Lücke zu den vorderen Jungs schließen. Jetzt ist es an der Zeit, Davide Giugliano und dem D34G Racing Team für diese zwei tollen Chance zu danken. Eine Woche Pause, bis wir uns wieder auf das Finale der IDM in Hockenheim vorbereiten.»