Yamaha über die IDM-Zukunft und bLU cRU-Talente
Yamaha ist frisch sortiert
«Das deutsche Team GYTR Eder Racing und das niederländische Team SWPN werden zu den offiziellen Yamaha IDM Teams», das erklärte nun die Geschäftsleitung von Yamaha Deutschland und konkretisiert damit ihre Vorhaben im Bereich der IDM.
Gradinger fährt Superbike
Das niederländische Team SWPN ist seit 2015 Partner von Yamaha und verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Renneinsatz von R1 und R6. In diesem Jahr werden sie wieder mit Rob Hartog und dem Belgier Sasha de Vitsin antreten. Das Team GYTR Eder Racing wird 2024 mit Tom Eder, bis dato in der Funktion eines Teamchefs unterwegs, und Thomas Gradinger an den Start gehen, wobei Gradinger dieses Jahr in die IDM Superbike aufsteigt und zum ersten Mal die R1 fahren wird. Beide Teams werden Yamaha als offizielle IDM-Teams vertreten, unterstützt von Yamaha
Motor Deutschland (Eder Racing) und Yamaha Motor BeNeLux (Team SWPN).
Zwei Mal Kofler, einmal Lehmann
Beim IDM Saisonauftakt am Sachsenring wird ein neues Team vorgestellt: Yamalube Motorsport Kofler. Das neu-gegründete Team hat große Ambitionen, die Yamaha gerne unterstützt. Die Jahre 2024 und 2025 wird das neue Team nutzen, um die Motorräder besser kennenzulernen und Daten zu sammeln. Ab 2026 will man in der Supersport-Weltmeisterschaft durchstarten.
Das Line-Up umfasst drei Piloten: Andreas Kofler und Lennox Lehmann auf der R6 und Maximilian Kofler auf der R1. Ursprünglich war geplant, ein reines Supersport-Team zu betreiben, das sich auf die jungen Talente Andreas und Lennox konzentriert und ihnen mit einem Mehrjahresvertrag eine verlässliche Perspektive bietet. Yamaha konnte jedoch Maximilian Kofler davon überzeugen, den Fokus neu zu setzen und sich in den nächsten zwei Jahren auf die nationale Superbike-Meisterschaft zu konzentrieren. Bisher war der Österreicher in der Supersport-Weltmeisterschaft unterwegs. Motorsport Kofler ist nicht nur ein neues Team in der IDM, sondern hat auch das jüngste Fahrer-Line-Up im Fahrerlager, das sich auf die nächsten Jahre vorbereitet.
Aufstieg von Max Enderlein
Auch das Team M32 von Max Enderlein wird den Status eines offiziell von Yamaha unterstützten Teams erhalten und künftig unter dem Namen Yamaha Racing by M32 antreten. Das Team wird als Test- und Entwicklungsteam für Yamaha in der IDM fungieren. Nach einer herausfordernden Saison 2023 bei Kiefer Racing pilotiert Marvin Siebdrath 2024 und 2025 eine neue SSP600-Maschine für M32 Racing. Nach einem guten Winter wird er in dieser Saison viel Erfahrung sammeln und sollte 2025 um die Meisterschaft kämpfen können. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung wird Max Enderlein nach mehreren erfolgreichen IDM SSP-Saisons ab 2024 den Schritt auf die R1 wagen und sich der bereits beeindruckenden Gruppe von talentierten Yamaha Fahrern in der IDM Superbike anschließen.
Um die weitere Entwicklung der R1 zu unterstützen, wird auch Leon Orgis im Jahr 2024 an mehreren Rennen in der IDM und anderen nationalen Meisterschaften teilnehmen. Leon Orgis hat seit Oktober 2023 an der Entwicklung der R1 IDM Spec mitgewirkt und dabei über den Winter insgesamt rund 1.000 Runden absolviert.
IDM-Unterstützung aus der WM
Sandro Cortese und die GMT94 Fahrer Philipp Öttl und Lucas Mahias werden während einiger Tests und IDM-Wochenenden als Riding Coaches fungieren. Während Sandro sich auf die mentale Stärke und das Mindset der Fahrer konzentrieren wird, werden Lucas und Philipp mehr auf die technischen Riding Skills eingehen, die nötig sind, um das volle Potenzial der Motorräder auszuschöpfen.
Wim Vermeulen, Yamaha Motor Deutschland Marketing Manager: «Ich bin seit fast 15 Jahren im Motorsport tätig, aber ich kann wirklich sagen, dass der letzte Winter einer der herausforderndsten und aufregendsten war. Ich bin davon überzeugt, dass wir für die nächsten Jahre eines der konkurrenzfähigsten und vielversprechendsten Fahreraufgebote haben. Wir haben Thomas Gradinger und Max Enderlein, die die Benchmark für die R1 sein werden. Maximilian Kofler hat in der WSSP großes Potenzial gezeigt und wird 2024 etwas Zeit brauchen, um sich an die Yamaha zu gewöhnen. Ich war beeindruckt von seiner Fähigkeit, Feedback zur R1 zu geben. Das zeigt, welche Reife er während seiner WSSP-Saisons erlangt hat. 2024 wird er sich an das Fahren auf der R1 gewöhnen müssen, denn sie ist ein völlig anderes Motorrad als die Ducati. Bei Leon Orgis wurde 2023 deutlich, dass er der IDM Supersport entwachsen war. Leon war in der Lage, mit einem fast serienmäßigen R6 Motor, der 8 bis 12 PS weniger hatte als die Konkurrenz, in die Top-5 zu fahren. Leon machte über den Winter große Schritte mit der R1 und widmete sich voll und ganz dem von uns aufgestellten Testprogramm. Deshalb beschlossen wir, 2024 mit ihm weiterzumachen und mehrere Rennen in der IDM und mögliche andere nationale Rennen in Italien, den Niederlanden und Frankreich zu bestreiten.»
«In der SSP600 haben wir möglicherweise den jüngsten und den ältesten Fahrer des Feldes», rechnet Vermeulen vor. «Tom Eder hat eindeutig noch Potenzial und wir sind überzeugt, dass er mit unserer Unterstützung noch einen Schritt nach vorne machen und vielleicht sogar um einen Podiumsplatz kämpfen kann. Mit unseren bLU cRU-Fahrern Lennox Lehmann, Marvin Siebdrath und Andreas Kofler haben wir eines der jüngsten Line-Ups in der IDM SSP600. Während es für Andreas das erklärte Ziel ist, 2024 um die Meisterschaft zu fahren, zielen Lennox und Marvin darauf, in der zweiten Jahreshälfte um Podiumsplätze zu kämpfen.»
«Auch in der Superbike Klasse wird es in dieser Saison wieder sehr spannend», glaubt der Yamaha-Mann. «Beim Test in Misano und letzte Woche in Assen haben wir gesehen, dass auch andere Marken enorme Schritte in der Entwicklung gemacht haben. Mit der IDM 2024-Spezifikation können ähnliche Rundenzeiten wie in der WSBK 2023 gefahren werden. Auch wir haben einige positive Schritte mit der R1 gemacht, also erwarte ich, dass wir uns auch im Vergleich zu 2023 verbessern werden. Doch wir müssen respektieren, dass es für die bLU cRU Talente das erste Jahr auf einem 1000 ccm Big Bike ist. Also liegt unser Fokus darauf, in der zweiten Saisonhälfte um ein Podium zu kämpfen und wahrscheinlich erst 2025 um die Meisterschaft zu fahren.»
Die Teams von Jochen Kiefer und Denis Hertrampf, die in den letzten Jahren die Yamaha-Fahnen hochgehalten haben, tauchen in der Planung nicht mehr auf. Kiefer beschränkt sich auf den Northern Talent Cup und frischt seine Beziehungen zu Honda wieder auf und Denis Hertrampf orientiert sich in der IDM Supersport neu und vertraut auf Triumph.