«Stefan Bradl hat mit mir den Fehler analysiert»
Thias Wenzel (li.) und Mentor Stefan Bradl
In Most war im Rahmen der IDM auch wieder der Northern Talent Cup mit dabei. In der Nachwuchsschule von Promoter Dorna, Hersteller Honda und dem ADAC sollen die GP-Stars von morgen heranwachsen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg und da kann eine Unterstützung von ganz oben, in Form des Ex-Weltmeisters und MotoGP-Test-Piloten Stefan Bradl, nicht schaden.
Einer der Talente im Northern Talent Cup ist Thias Wenzel, der schon in der Honda Talent Challenge einer der Piloten war, die auf Bradls Unterstützung zählen konnten. Inzwischen ist Wenzel im Team von Jochen Kiefer, einem Weggefährten Bradls aus WM-Tagen, auf die nächste Stufe geklettert.
In Most hatte sich Thias Wenzel mit zwei zehnten Plätzen in den Qualifikationen jeweils gute Ausgangspositionen verschafft. Der Kiefer Racing Team-Fahrer konnte im ersten Rennen einen starken sechsten Platz einfahren. Im zweiten Lauf am Sonntag lag er vom Start weg in der Sechsergruppe an der Spitze und belegte kurzzeitig sogar den zweiten Rang, bevor er in der letzten Runde zu Boden ging. Mitten in der Führungsgruppe erwischte es ihn per Highsider.
Unter Zuschauern war auch Stefan Bradl, der seine Schützlinge nicht nur aus der Ferne fördert, sondern der auch gelegentlich, wie jetzt zuletzt in Most, persönlich bei den jungen Piloten vorbeischaut. «Es ist sehr hilfreich, Stefan Bradl an der Seite zu haben, weil er mental hilft», berichtet der 15-jährige Wenzel nach seinem Most-Wochenende. «Die Gespräche mit Stefan sind für mich sehr hilfreich, weil er sich durch seine Erfahrung sehr gut in meine Lage versetzen kann. Er kann mir den Stress nehmen, den ich mir manches Mal mache.»
«Bei den Stefan Bradl-Rookies Days und in der Honda Talent Challenge war in der Box ein sehr angenehmes Umfeld. Im Northern Talent Cup fühle ich mich im Team jetzt auch sehr wohl, dass ist für Stefan auch sehr wichtig. Er schaut, dass ich mich während der Rennwochenenden nur auf das Rennfahren konzentrieren kann.» Und der Draht stimmt auch, wenn Bradl selbst nicht vor Ort sein kann. «Wenn ich Fragen habe, kann ich ihn jederzeit anrufen oder ihm eine Mail schreiben. Er antwortet dann auch immer.»
«In Most hatten wir über die vergangenen Rennen lange gesprochen, wie ich mich gefühlt habe, was gut lief und was nicht so gut lief», beschreibt Wenzel seinen Austausch mit Bradl. «Nach meinem Crash beim zweiten Rennen in Most war er gleich da und hat mit mir den Fehler analysiert. Das war sehr wichtig für mich. Es war jetzt keine extra Motivation, als er in Most an der Rennstrecke war. Nach den Rennen dafür umso mehr.»