Kawasaki-Fahrer werden zur Kasse gebeten
Das Team Kawasaki Schnock fährt weiter in grün
Die Ankündigung steht schon lange im Raum und ist jetzt mit konkreten Zahlen Wahrheit geworden. Fahrer, die mit einem Motorrad der Marke Kawasaki an den Start gehen wollen, müssen an der IDM-Kasse eine extra Runde drehen. Kawasaki Deutschland hatte es abgelehnt, in den Industrie-Pool einzuzahlen. Doch nur wer als Hersteller diese Eintrittskarte löst, kann Fahrer auf den Motorrädern seiner Marke ins Rennen schicken.
Sonderregelungen, die es in den vergangenen Jahren gab, unter anderem in Form von Rabatten, wurden wie schon im letzten Jahr vom damals neuen IDM-Promoter MotorEvents angekündigt, abgeschafft. Für jeden Hersteller wurde ab diesem Jahr der volle Preis fällig. Honda, Yamaha, Suzuki, BMW und Ducati haben den entsprechenden Scheck ausgestellt. Und dabei muss es nicht immer der Hersteller oder der jeweilige deutsche Importeur selber sein, der das Geld auf den Tisch legt. Auch Sponsoren können den nötigen Obolus für eine Marke entrichten.
«Kawasaki Deutschland hat es abgelehnt, sich wie alle anderen wichtigen Motorradmarken an der Finanzierung der Internationalen Deutschen Meisterschaft zu beteiligen», erklärt der IDM-Promoter auf seiner Internetseite. «Das würde bedeuten, dass kein Kawasaki Motorrad an unserer Industrie- und Fahrer finanzierten Meisterschaft teilnehmen könnte. Um Kawasaki Fahrern/Teams trotzdem eine Möglichkeit der Teilnahme zu ermöglichen, sind wir gezwungen, einen Teil der finanziell nötigen Mittel für die Organisation der Internationalen Deutschen Motorrad Meisterschaft auf die Fahrer mit Kawasaki Motorrädern umzulegen.»
«Dabei ist schon berücksichtigt, dass ein privater Kawasaki-Liebhaber einen Teil des fehlenden Beitrags von Kawasaki übernommen hat und am Ende der Saison auch für den Rest der Summe gerade steht, wenn diese nicht durch die höheren Nenngelder von Kawasaki Fahrern/Teams eingespielt werden kann», heisst es weiter. «Wir bedauern diese Maßnahme sehr und haben für die Haltung von Kawasaki Deutschland keinerlei Verständnis.»
Die grüne Preisliste
Die normale Einschreibegebühr für die Saison beträgt 770,05 Euro. Für Kawasaki-Fahrer kommt eine Zusatzgebühr obendrauf. Supersport-Piloten zahlen 1.300 Euro mehr und kommen damit auf Gesamtkosten von 2.070,05 Euro. Die Herrschaften aus der IDM Superstock müssen 1.600 Euro mehr zahlen und haben am Ende 2.370,05 Euro auf dem Zettel stehen. Entschliesst man sich, mit einer Kawasaki an der IDM Superbike teilzunehmen, kostet das 1.800 Euro mehr und macht insgesamt 2.570,05 Euro. Gastfahrer, die sich nicht fest in die IDM einschreiben, müssen zusätzlich zur Nenngebühr einen Betrag von 250,00 Euro pro Veranstaltung zahlen.
Damit kommt zum Beispiel das Team Kawasaki Schnock Shell Advance, das sich trotz allem fest zu Kawasaki bekennt und mit drei Supersport-Piloten (Roman Stamm, Christian von Gunten und Jasha Huber) und einem Superstock-Fahrer (Ville Valtonen) bei der IDM eine feste Grösse ist, auf eine Einschreibegebühr von 8.580,20 Euro und zahlt damit 5.500 Euro mehr als ein vergleichbares Team, das mit einer anderen Marke unterwegs ist.