MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Bleibt Stefan Nebel auf der Strecke?

Von Esther Babel
Was kommt nach dem IDM Finale 2014?

Was kommt nach dem IDM Finale 2014?

In der IDM Superbike war Stefan Nebel in den letzten Jahren von den Top-Plätzen nicht wegzudenken. Jetzt steht er auf der Strasse und der Blick in die Zukunft ist nicht rosig.

IDM-Pilot Stefan Nebel ist ein Profi auf und neben der Strecke und kann normalerweise auch unangenehme Fragen mit einem frechen Spruch und einem ebensolchen Grinsen parieren. Doch bei der Frage nach seiner sportlichen Zukunft merkt man auch einem Stefan Nebel an, dass die letzten Wochen und Monate nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind.

«Nix gibt’s», lautet seine Antwort auf die Frage, was es knapp drei Monate vor dem ersten IDM-Lauf Neues gibt. Nebel hat mit zahlreichen Teams verhandelt, würde auch den Schritt von der IDM Superbike in die IDM Superstock vollziehen und hat Probefahrten angeboten, um sein Können unter Beweis zu stellen. Doch eine Zusage sprang bisher nicht dabei heraus.

«Ich habe auch meinen Preis angepasst», gibt er zu. «Aber einige Teams sind recht planlos unterwegs und ich kann mich nicht für einen Job verpflichten und nachher geht dann nichts. Wenn sich nicht bald noch etwas tut, muss ich das Thema IDM wohl zu den Akten legen.»

Zwei Jahre lang war Nebel für das Team Wilbers BMW mit der BMW HP4 unterwegs und hatte im letzten Jahr hinter den dominanten Ducati-Piloten Xavi Forés und Max Neukirchner und dem BMW S1000RR-Duo Markus Reiterberger und Bastien Mackels den fünften Gesamtrang geholt, doch sein Teamchef wollte Podestplätze sehen und war mit der dargebotenen Leistung seines Piloten nicht zufrieden.

Aus seinen Zweifeln machte der Teamchef kein Geheimnis, verpflichtete erst Martin Bauer zu einem Test und dann Leon Camier zur Teilnahme am IDM-Finale in Hockenheim. Beide erbrachten ansprechende Leistungen, konnte aber mit der BMW HP4 und dem arbeitsintensiven elektronischen Fahrwerk auch keine Wunder bewirken und waren ähnlich schnell wie Nebel unterwegs.

«Es klebt an mir, dass mein Teamchef nicht von mir überzeugt war und auch nach aussen vermittelt hat, dass er mit mir nicht zufrieden war», ist Nebel überzeugt. «Das hat zum Teil meinen Namen kaputt gemacht.»

Nebel muss sich langsam aber sicher mit dem Gedanken vertraut machen, dass das IDM-Finale 2014 eventuell auch sein persönlich letztes Rennen gewesen sein könnte. «Ich bin fit und motiviert und würde gerne zeigen, was ich kann», so Nebels Auffassung. «Irgendwie tut es mir gerade richtig leid, dass ich jetzt zwei Jahre lang für und mit dem Team gekämpft habe, nur um jetzt als Idiot dazustehen.»

Aufgeben will Nebel die Idee eines weiteren IDM-Einsatzes noch nicht. Vor allem, da das aktuelle Teilnehmerfeld mit nicht mal zehn Fahrern nicht gerade üppig geraten ist. «Einige Teams kaufen sich Fahrer ein und lassen ordentlich was springen», weiss Nebel. «Es ist okay, wenn man über mein Salär verhandelt. Aber ich muss ja was verdienen und es kann keiner erwarten, dass ich die Fahrer schlagen soll, und das umsonst.»

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