Detlef Karthin: «IDM SuperNaked noch unausgereift»
In der IDM SuperNaked gibt es Pokale aber keinen Titel
Detlef Karthin kennt sich aus im Fahrerlager. Er war schon Fahrer, Teamchef, unter anderem von IDM Superbike-Pilot Stefan Nebel, und seit einigen Jahren begleitet er seinen Sohn Kjel zu den Rennstrecken. Gemeinsam, Kjel am Gasgriff und Vater Detlef als Betreuer an der Boxenmauer, wurden die beiden im vergangenen Jahr Sieger im Suzuki GSX R 750 Cup. Der Aufstieg in die IDM SuperNaked ist mit der Unterstützung von Suzuki Deutschland beschlossene Sache.
«Vor allem für die Fahrer und die Zuschauer wird die neue Klasse interessant», glaubt der Duisburger. Doch nach einem Blick aufs geplante Reglement hält Karthin ein Nachbesserung für unabdingbar. «Über die zugelassenen Bikes und deren Technik sollte man sich nochmals Gedanken machen», fordert er. «Es kann nicht sein, dass man ein Motorrad mit 125 PS + 1000 ccm gegen ein Motorrad mit 105 PS + 750 ccm starten lässt. Es muß die Leistungsdichte beachtet werden, sonst haben wir eine uninteressante, neue IDM Klasse. Und das braucht ja wirklich keiner.»
Zugelassen zur neuen Klasse sind BMW R 1200 R ’15, Ducati Monster 821, Honda CB1000R, Kawasaki Z800, Suzuki GSR750 und Yamaha MT-09. Änderungen an den Fahrzeugen sind in den Bereichen Fahrwerk, Auspuff und der Fußrastenanlage vorgesehen, Eingriffe am Motor sind nicht gestattet.
«Da die geplanten Fahrzeuge aufgrund verschiedener Hubraumklassen und Motorenkonzepte in der Nennleistung jedoch zwischen ca. 105 und 125 PS variieren, behält man sich im Premierenjahr noch Eingriffe im Sinne der «Balance of Performance» vor», erklärt der IDM-Promoter MotorEvents.
«Wie soll es aussehen, wenn man noch Eingriffe der "Balance of Performance" vornimmt», fragt sich nicht nur Karthin. «Warum gibt man sich im Vorfeld nicht mehr Mühe bei der Bike-Auswahl, dann wird das Nachbessern kein Balanceakt.»
Die aktuell vorhandenen Infos über die neue Klasse sind derzeit noch spärlich. Ein offizielles Reglement gibt es, wie auch bei den anderen IDM-Klassen, noch nicht. Die neuen Versionen müssen noch beim DMSB über den Tisch. «Für die interessierten Rennteams läuft die Zeit davon, um Aufbau und Testfahrten auf die Reihe zu bekommen», macht Karthin deutlich.