Markus Reiterberger: Im Vollstress, auch ohne IDM SBK
Zwischen Mitte Mai und Anfang Juli ist die IDM Superbike in die frühzeitigen Sommerferien abgetaucht. Bei Markus Reiterberger vom Team Van Zon-Remeha-BMW kommt trotzdem keine Langeweile auf, der Terminkalender ist voll. Am vergangenen Donnerstag war der Bayer noch im belgischen Zolder bei einem eintägigen IDM-Test unterwegs, so ging es am Montag gleich weiter an den Slovakiaring zur Langstrecken-Weltmeisterschaft. Nach einem kurzen Zwischenstopp daheim geht die Fahrt kommende Woche zum nächsten Test nach Oschersleben.
Der Runderekord in Zolder gehört aktuell noch Markus Reiterberger. Er stammt aus dem Jahr 2015 und für eine Runde über den genau 4000 Meter langen Kurs benötigte er damals im Rennen 1.30,638. Den zweiten Lauf beim IDM-Saisonauftakt 2017 am Nürburgring hatte Reiterberger mit 25 Sekunden Vorsprung gewonnen. Die beiden Yamaha Kollegen hatten sich selber aus dem Rennen gekegelt. In Zolder, einer von Reiterbergers Lieblingsstrecken nach Schleiz, droht den IDM Superbike-Konkurrenten ein ähnliches Schicksal.
Beim Test in Zolder legte Reiterberger mit einer 1.31,770 vor und war damit etwa 1,5 Sekunden schneller als der Rest der IDM Superbike-Welt. Die Hoffnung einiger Kollegen, er sei diese Zeit mit einem Qualifyer gefahren, zerschlug sich rasch. Er versichert glaubhaft, mit einem normalen Rennreifen gefahren zu sein. «Es war wirklich warm in Zolder», schildert der BMW-Pilot. «Viele haben über den wenigen Grip gejammert. Aber ich fand die Strecke und die Bedingungen super.»
War Reiterberger im Jahr 2015 noch mit einem Superbike inklusive Vollausstattung unterwegs, schaut es vor allem bei der Elektronik inzwischen anders aus. Inzwischen wurde das Reglement zurückgeschraubt und alle sind mit der Superstock-Variante unterwegs. «Da sind die neun Zehntel Sekunden zum Runderekord gar nicht schlecht», urteilt der IDM-Leader. «Gegenüber einem Superbike hat man natürlich klar den Unterschied. Vor allem im ersten Strecken-Teil merkt man das bei der Power massiv, dass wir mit einer Superstock-Elektronik unterwegs sind. Hinten im Geschlängel macht es nicht so viel aus. Im Gegenteil. Ich habe wenige Wheelie-Neigung. Ich hatte an dem Tag zwei, drei wirklich gute Runden. Ansonsten konnte ich 1.32er-Zeiten fahren. Wir haben extrem viel am Fahrwerk gearbeitet und eine gute Lösung für die Gabel gefunden.»
Am Montag ging es dann zum Slovakiaring, wo Reiterberger wieder im Auftrag von BMW Polen bei der Superbike-WM unterwegs ist. Danach geht die Reise nach Oschersleben. «Dort teste ich dann auch mein WM-Bike für das Rennen im August am Lausitzring.» Zwischendrin gibt’s für Reiterberger nach wie vor Physio-Therapie um den lädierten Rücken weiter auf Vordermann zu bringen. An zuviel Freizeit leidet der BMW-Pilot bei dem Programm auf jeden Fall nicht. Mit der IDM geht es vom 6. bis 9. Juli in Zolder weiter.