Toni Finsterbusch: Alpe-Adria-Podest vor IDM-Start
Thomas Mayer hatte für seinen Schützling eine neue Suzuki GSX R 1000 aufgebaut. Mit neuem Auspuff und geändertem Data-Recording-System. «Davon merkt man jetzt unterm Fahren nichts», war dann das erste Fazit des Leipzigers. «Aber vom Sound her klingen wir jetzt echt gut. Ansonsten war das jetzt kein großer Unterschied zu meinem Vorjahres-Moped. Es lief alles nach Plan.»
In Brünn war die Mannschaft zum ersten Einrollen unterwegs. Nicht unbedingt eine Strecke nach Finsterbuschs Geschmack, der dort schon als Pilot der Moto3-WM am Start war. «So lange Kurven sind einfach nichts so nach meinem Geschmack», gesteht er, «aber mit einer 1000er sind die Gerade eindeutig kürzer als mit einer Moto3.» Von dort ging es anschließend an den Slovakiaring, wo sich Finsterbusch zum Auftakt der Alpe Adria Meisterschaft angemeldet hatte.
Obwohl Finsterbusch mit einer nach IDM-Reglement aufgebauten Suzuki unterwegs war, also fast in der Stocksport-Variante, meldete er sich für die Superbike-Kategorie an. «In der Stock-Klasse hätte ich mit geschnittenen Reifen fahren müssen», lautete die Erklärung. «Das muss man dort in der Superbike-Klasse, wo ja die Reifen frei sind, nicht. Allgemein ist das Reglement dort relativ offen, aber was die genau dürfen und was nicht, weiß ich nicht.»
In Schwierigkeiten geriet Finsterbusch im Qualifying. «Bei der Verkleidung war ein Halterung gebrochen», schildert er sein Erlebnis. «Es war an den ganzen Tagen sehr windig dort. Im Quali hat die Verkleidung erst gewackelt und dann flog sie davon.» Nur die Front blieb da, wo sie hingehört, der Rest hatte sich selbstständig gemacht. Zum Glück war Finsterbusch zu diesem Zeitpunkt des Trainings alleine unterwegs und keiner kam zu Schaden.
Das erste Rennen war wegen eines Problems mit dem Kühler schon nach wenigen Runden zu Ende. Auf Platz 2 unterwegs rollte der Sachse an die Box. «Im zweiten Rennen lieferte ich mir ganz lustige Kämpe mit Karel Hanika, wir kennen uns ja von früher aus dem GP-Fahrerlager. Er musste dann leider geradeaus und stürzte. Ich wurde dann Dritter.» Ein wenig Trainingsrückstand muss Finsterbusch bis zum IDM-Saisonauftakt noch aufholen.
Ihn hatte in den Wintermonaten das Pfeiffersche Drüsenfieber erwischt. «Festgestellt wurde das aber erst, als es schon wieder am Abklingen war», berichtet er. «Ich war dauernd erkältet und hab mich gefühlt als wäre ich vom LKW überfahren worden. Die Treppen zu meiner Wohnung hoch kamen mir vor wie ein Halbmarathon. Seit vier Wochen trainiere ich aber wieder normal und habe auch das Rennen am Slovakiaring gut durchgehalten. Vielleicht war ich noch etwas zu verkrampft. Am Lausitzring gibts dann kein Vertun mehr.»