Rätselraten um Ilya Mikhalchiks (BMW) Zukunft
Ilya Mikhalchik vom Team alpha Racing-Van Zon-BMW dürfte bei seinem Doppelsieg von Schleiz ein großer Stein vom ukrainischen Herzen gefallen sein. Denn das was ihm bei seinem Titelgewinn im Vorjahr in Serie gelungen ist, hatte damit in dieser Saison Premiere. Nach fünf von acht Rennwochenenden liegt Mikhalchik überschaubare neun Punkte hinter seinem Teamkollegen Julian Puffe. Nach hinten reicht dem Ukrainer ein kurzer Blick, um zu wissen, dass dort Erwan Nigon mit seiner Weber-Kawasaki unterwegs ist, allerdings schon mit einem Rückstand von 60 Punkten. Der Franzose hatte zuletzt auf Schleiz verzichtet und hatte sich stattdessen im japanischen Suzuka den Weltmeistertitel in der Langstrecke geholt.
Für Mikhalchik war Schleiz das erste Wochenende, wo die beiden Rennen wirklich reibungslos verliefen. Zuvor war er zwei Mal in Führung liegend ausgeschieden. Beide Male hatte die Technik, mehr die Elektronik, der neuen BMW S1000RR gestreikt. Am Nürburgring war er im Notprogramm gelandet. Die genaue Fehlersuche wird bei BMW direkt betrieben.
«Leider haben mich technische Problem bisher auf jeder Etappe verfolgt», erklärt er im Interview gegenüber seinem Fan-Club nach dem Schleiz-Wochenende. «Dieses Mal habe ich in Schleiz die ganze zweite Qualifikation verpasst und habe keine schnelle Runde geschafft. Obwohl ich deutlich schneller konnte.» Vor allem die Fairness des Schleizer Publikums hatte den Ukrainer überrascht. Denn obwohl er den Lokalmatadoren Puffe vor den einheimischen Fans beide Male auf Rang 2 verwies, wurde auch seine Leistung von den Fans gewürdigt. «Ich habe wirklich genossen, wie ich vom Publikum unterstützt wurde», versichert er. «Das Publikum hat sich sogar bei unserem Duell gefreut.»
Besonders groß war bei ihm die Freude über die fette Punkteausbeute. «Endlich», so sein Urteil. «Das hätte dieses Jahr mehrmals passieren sollen, aber technische Probleme haben es bisher nicht zugelassen.» Auf ein ähnliches Ergebnisse dürfte er an diesem Wochenende bei den beiden IDM-Läufen in Most spekulieren. Die Freien Training beendete er schon mal als Schnellster. «Ich freue mich sehr über die Meisterschaft, das Wochenende, das Team und alles, was hier vor sich geht», lautet seine Zusammenfassung. «Wir kämpfen weiter um den Titel. Die Strecken, die ich mag, kommen erst ab jetzt.»
Große Erwartungen knüpft er auch an die bevorstehende Rückkehr seine letztjährigen Dauer-Konkurrenten Bastien Mackels in Assen, der dieser Tage in Hockenheim trainierte. Auch wenn der Belgier keine Titelchancen hat, kann er für Unruhe sorgen. «Bastian Mackels kann sich beim Kampf um den Titel zwischen uns quetschen», glaubt Mikhalchik, «dann wird es noch interessanter, sowohl für Julian als auch für mich.»
In Sachen Zukunftsplanung lässt er sich nicht in die Karten schauen. Aber er wird, möglicher IDM-Titel 2019 hin oder her, kein drittes Jahr in der auf Deutschland ausgerichteten Serie absolvieren wollen. «Vorschläge für die Zukunft gibt es genug», so sein Kommentar. «Mein Manager arbeitet daran. Jetzt werde ich nichts sagen, du wirst bald alles sehen.»