Julian Puffe: Bereit für das IDM-Honda-Abenteuer
Das Ende der Saison 2019 war für den Schleizer wenig geschmeidig. Technische Probleme, Stürze und wacklige Zukunftsaussichten stellten den Vizemeister auch mental auf eine harte Probe. Daher war nach dem IDM-Finale und dem überraschenden Aus im BMW-Team erst einmal Abstand angesagt. Der Stress von damals ist inzwischen vergessen, Motivation ist mehr als genug vorhanden und Puffe erwartet seine neue Aufgabe nach Team- und Markenwechsel mit maximaler Spannung.
Am Donnerstag dieser Woche geht die Reise los und der erste Roll-out mit der HRP-Honda ist für das kommende Wochenende angesetzt. Gemeinsam mit Teamkollege Alex Polita wird Puffe sein neues Arbeitsgerät kennenlernen. Bei den Vorbereitungen in Wittenberge war Puffe aus der Ferne dabei. «Das war auch besser so», meint er schmunzelnd. «Die Jungs hatten mächtig viel zu tun. Das Motorrad ist erst einmal rumgereicht worden, um alle Teile anzupassen. Jetzt ist wieder alles zurück in der Werkstatt. Aber so ein Superbike baut sich auch nicht mal eben an einem Tag auf.»
Polita war bereits bei den ersten Probefahrten mit der neuen Honda in Katar dabei, der Austausch zwischen dem Italiener und Puffe entsprechend rege. «Er war zwar nur mit einem Serienmotorrad unterwegs», weiß Puffe, «aber er war voll zufrieden. Klar ist das Rennmotorrad nochmal anders. Was sie kann, werden wir auf der Strecke sehen. Technische haben wir im Vorfeld alles besprochen, auch auf dem Prüfstand lief alles. Genau weiß man es aber eben erst, wenn man fährt.»
In Valencia findet erst einmal ein allgemeines Rantasten statt. «Ein Glück geht die IDM erst im Mai los», so Puffe, «da bleibt genügend Zeit, uns gut vorzubereiten. Ich hatte nach meiner kleinen Auszeit wieder mit dem Training losgelegt. Ich war viel im Fitness-Studio und bin auch viel MotoCross gefahren.» Ganz fremd ist ihm das neue Team rund um Jens Holzhauer nicht. Ausserdem wird ihn Jens Schulze, sein Data-Recording-Mann der letzten zwei Jahre, ins Team HRP begleiten. «Er hat mir das Ganze mit dem Data-Recording, der Fahrwerksabstimmung und den richtigen Aussagen sehr viel nähergebracht», beschreibt Puffe das Verhältnis. «Wir haben immer an einem Strang gezogen.»
Drei Tage wird sich Puffe nun mit der Fireblade in Valendcia vergnügen. Anschließend wird der Schlachtplan für die IDM Superbike 2020 weiterentwickelt. Puffe dürfte noch die eine oder andere Rechnung offen haben.