Ilya Mikhalchik - Superbike-WM ist das Ziel
«Champion zu sein ist angenehmer», weiß auch Ilya Mikhalchik vom Team EGS-alpha-Van Zon-BMW, «aber Erfolg hat man nicht immer mit Siegen.» Diese blieben dem Ukrainer beim Versuch, seinen Titel in der IDM Superbike erneut nach 2019 zu verteidigen, versagt. Alle acht Siege, die bei dem kurzen, von den Corona-Maßnahmen geprägtem, Jahr hatte sich der ehemalige WM-Pilot Jonas Folger bei seinem Comeback mit dem Team Bonovo action powered by MGM Racing unter den Nagel gerissen.
Immerhin war Mikhalchik beim letzten Rennen in Hockenheim so nah wie in keinem Rennen zuvor an Folger herangerückt. «Das Final-Wochenende war sehr interessant», blickt der neue Vizemeister zurück. «Unterschiedliche Wetterbedingungen mischten die Top Fünf ständig durcheinander, und selbst diejenigen, die während der gesamten Meisterschaft noch nie so stark waren, zeigten gute Zeiten. Ich und alle BMW-Motorräder, hatten Probleme mit dem Grip. Wir konnten den weichen Reifen nicht vollständig nutzen und mussten im ersten Rennen auf einem harten Reifen fahren. Deshalb habe ich auf dem Weg nach vorne viel an Folger verloren und wurde Zweiter. Im zweiten Rennen entschied ich mich für die weiche Mischung, und sie ermöglichte es mir, gegen Folger zu kämpfen. Wir haben mehrfach die Positionen getauscht, aber am Ende hat es nur für 5-7 Runden gereicht. Nachdem mir der Reifen ausgegangen war, konnte ich nicht mehr mit der Yamaha konkurrieren.»
«Ich habe in dieser Saison sehr viel gelernt», versichert der Ex-Meister. «Der Kampf gegen einen so starken Piloten gab mir einen neuen Ansatz für das Training, und jetzt weiß ich, wie ich im Winter trainieren kann, um meine Fähigkeiten zu verbessern und noch stärker zu werden. Ich bin also zufrieden mit der Saison, ich möchte meinem Team und allen danken, die mich unterstützt haben.»
Doch der Ukrainer schaut sich nach drei Jahren in der IDM Superbike verständlicherweise nach neuen Herausforderungen um. Sein Teamchef Werner Daemen, der Mikhalchik auch im Endurance-Team von BMW beschäftigt, weiß, dass Piloten aus der Ukraine in Sachen Nationalität bei den Verantwortlichen der WM nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen. «Ich erhalte viele Angebote», verrät Mikhalchik, «aber mein Chef und ich wählen die vernünftigsten aus. Natürlich ist es mein Ziel, bei BMW zu bleiben und mir meinen Traum zu erfüllen – in die Superbike-Welt aufzusteigen. Wenn sie mir die Möglichkeit dazu geben.»