Daniel Kartheininger tobt sich mit Ducati aus
Daniel Kartheininger auf Ducati
Es ist ja kein Fehler, wenn der Teamchef auf mehreren Hochzeiten tanzt und sich dadurch auch für die Fahrer die Möglichkeit ergibt, mal über den eigenen fahrerischen Tellerrand hinauszublicken. Daniel Kartheininger schnappte sich nach dem IDM-Finale in Hockenheim die Ducati des hauseigenen Endurance-Teams und vergnügte sich damit beim Bonovo-Festival in Oschersleben.
«Da waren wir ganz kurz entschlossen dabei», berichtet Teamchef Denis Hertrampf. «Der ursprüngliche Test hatte nicht stattgefunden und ich hatte Daniel Kartheininger versprochen, bei einem Test mal die Ducati zu pilotieren. Jetzt habe ich mein Versprechen eingelöst.» Hertrampf hatte in dieser Saison auf die restlichen Läufe der Langstrecken-WM mit seinem Ducati-Team verzichtet. Geplant hatte er mit Marco Nekvasil, Arnaud Friedrich und Bobby Bos.
«Bobby Bos hat sich dann entschieden, zum Militär zu gehen», erklärt Hertrampf den Rückzug. «Dazu kam dann, dass die Rennen ohne Zuschauer stattfinden mussten. Das war mir dann zuviel Geld ohne einen medialen Gegenwert. Jetzt fuhr Daniel eben nochmals mit der Ducati VR4. Es war eine Mischung aus EWC- und IDM-Bike. Aber eher EWC.» Ducati ist schon seit einigen Jahren nicht mehr bei der IDM dabei. Alle Hersteller, die bei der nationalen Meisterschaft dabei sein wollen, müssen ihren Obulus an die durch Hersteller und Teilnehmer finanzierte Meisterschaft entrichten. «Ehrlich gesagt, sehe ich da auch noch kein Licht am Horizont», meint Hertrampf zu den Chancen einer Ducati-Rückkehr in die IDM. «Der Serienmanager steht in Kontakt mit Ducati. Vielleicht kommt MV Agusta. Jede Marke mehr in der IDM wäre toll. Die Entwicklung der Serie ist gut und sie haben einen Mega-Kalender auf die Beine gestellt.»
«Ich hätte schon auch Lust, ein Team mit Ducati zu machen», überlegt Hertrampf. «Aber es muss finanzierbar sein.»