Dominic Schmitter über Jonas Folgers Fahrkunst
Nach Ilya Mikhalchik vom Team EGS-alpha-Van Zon-BMW gehörte Dominic Schmitter vom Team Hess Racing zu den Piloten, die sich nach vorne orientierten und die Lücke zu Jonas Folger im Laufe der Saison verkürzen konnte. Als Lohn freute sich der Schweizer Yamaha-Pilot am Ende des Jahres über Rang 3 in der IDM Superbike. Der Top-Leistung von Jonas Folger, der alle acht IDM-Läufe gewinnen konnte, zollt Schmitter Respekt. «Wir stehen ihm gegenüber nicht doof da», entgegnet er bezüglich der Siegesserie. «Immerhin stand Jonas schon auf dem MotoGP-Podium und wir waren dieses Jahr nicht so weit weg. Klar war es nach meinem Geschmack noch zuviel.»
Schmitter hatte sich mehr als einmal genau angeschaut, was Folger auf der jeweiligen Strecke so treibt. Vor allem auf dem Sachsenring gab es viel zu sehen. «Da hat man gesehen, was man von ihm noch lernen kann», schildert der Schweizer. «Da muss man auch selbstkritisch sein. Das hat mir insgesamt viel gebracht. Frust habe ich wegen Folgers Leistung nicht verspürt, es hat mich eher motviert. Immerhin ist er auf dem gleichen Motorrad unterwegs wie ich.»
Schmitter verrät auch, was Folger seiner Meinung nach besser macht und ihm Top-Zeiten und Top-Ergebnisse beschert. «Was er eindeutig besser macht», erklärt Schmitter, «er nutzt die Strecke besser aus. Er fährt immer einen Zentimeter neben der weißen Linie. Da lassen wir aus der IDM schon noch etwas mehr Luft. So genau zu fahren erfordert auch Mut, das trainieren die da in der MotoGP jahrelang.» Auf dem Sachsenring hatte Schmitter die Möglichkeit, sich an Folgers Hinterrad zu klemmen und wusste sofort Bescheid, woran er selber noch arbeiten muss. «Das exakte Fahren», so seine Analyse. «Jonas und ich fahren vielleicht die gleiche Linie, aber er fährt einfach genauer. Er kocht ja auch nur mit Wasser. Aber er fährt einfach besser, das muss man neidlos anerkennen.»
Doch Schmitters Appetit nach Mehr ist geweckt und er wird sich Folgers IDM-Lehrstunden zu Herzen nehmen. «Einsicht ist der erste Weg zu Besserung», so das neue Motto des gelehrigen Schweizers.