Jonas Folger 2020 – das sagen seinen IDM-Kollegen
Ilya Mikhalchik, Jonas Folger und Dominic Schmitter (v.li.)
Neun neue Pokale durfte Jonas Folger in der verkürzten Saison 2020 kassieren. Acht für seine Laufsiege und einen für den Gesamtsieg. Damit hat der ehemalige MotoGP-Pilot bei seiner Rückkehr auf die Rennstrecke alles eingesackt, was im Angebot war. Auch wenn er seinen Kollegen wenige bis keine Chance ließ, sprechen alle mit höchstem Respekt von ihrem Konkurrenten.
Ilya Mikhalchik – Zweiter der IDM SBK 2020
«Ich habe ehrlich gesagt sehr viel gelernt dieses Jahr. Ich habe die Meisterschaft zwar nicht gewonnen, aber ich war auch nicht so weit davon entfernt. Wir alle sind dieses Jahr ziemlich am Limit gefahren und haben viel dazu gelernt. Das Niveau in der IDM war das bisher höchste, was ich erlebt habe. Alle Fahrer haben große Fortschritte gemacht. Es war nicht mehr, wie zum Beispiel 2016, als nur zwei oder drei Fahrer vorn mit gefahren sind. Alle haben sich sehr weiter entwickelt. Ich selber habe viel von Jonas gelernt. Von seinem Fahrstil und seiner Erfahrung und seinen schnellen Rundenzeiten konnte ich mir einiges abschauen. Als ich dieselben Voraussetzungen (Reifen etc.) hatte wie er, habe ich ihn schon auch etwas unter Druck setzen können. Das Jahr war zwar sehr kurz, aber es war auch ein gutes Jahr und wir haben viel gelernt. 2020 habe ich vieles verbessern können und ich denke, ich bin auch bereit für den nächsten Schritt. Auf 2021 bin ich gut vorbereitet. Mit dem neuen Bike wird das eine gute Saison werden. Wir werden hoffentlich wieder um den Sieg kämpfen können. Und ich hoffe, das Level in der IDM bleibt so hoch wie in dieser Saison. Darauf freue ich mich schon.»
Dominic Schmitter – Dritter der IDM SBK 2020
«Der Top-Leistung von Jonas Folger, der alle acht IDM-Läufe gewinnen konnte, zolle ich Respekt. Wir stehen ihm gegenüber nicht doof da. Immerhin stand Jonas schon auf dem MotoGP-Podium und wir waren dieses Jahr nicht so weit weg. Klar war es nach meinem Geschmack noch zu viel. Auf dem Sachsenring hat man gesehen, was man von ihm noch lernen kann. Da muss man auch selbstkritisch sein. Das hat mir insgesamt viel gebracht. Frust habe ich wegen Folgers Leistung nicht verspürt, es hat mich eher motiviert. Immerhin ist er auf dem gleichen Motorrad unterwegs wie ich. Was er eindeutig besser macht? Er nutzt die Strecke besser aus. Er fährt immer einen Zentimeter neben der weißen Linie. Da lassen wir aus der IDM schon noch etwas mehr Luft. So genau zu fahren erfordert auch Mut, das trainieren die da in der MotoGP jahrelang. Und das exakte Fahren. Jonas und ich fahren vielleicht die gleiche Linie, aber er fährt einfach genauer. Er kocht ja auch nur mit Wasser. Aber er fährt einfach besser, das muss man neidlos anerkennen.»
Florian Alt – Vierter der IDM SBK 2020
«Eine schwierige Frage, ob es für die Serie gut oder schlecht war. Aus IDM-Sicht war es auf den ersten Blick toll, denn er hat für eine größere Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt, auf den zweiten Blick relativiert das aber auch die eigene Bedeutung der Serie. Als Fahrer fand ich es klasse, denn man will sich immer mit den stärkstmöglichen Kollegen messen. Konkret zu Jonas hätte ich mir aber Chancengleichheit gewünscht, sowohl was die Vorbereitung als auch die technisch-finanziellen Möglichkeiten betreffen. Wir waren dieses Jahr dazu nicht in der Lage und daher muss ich leider zugeben, chancenlos gewesen zu sein.»
Marc Moser – Sechster der IDM SBK 2020
«Jonas ist ein klasse Typ, auch als Teamkollege. Ich hatte viel Spaß mit ihm, konnte aber auch viel von ihm lernen. Es war so, wie ich es vor der Saison schon gesagt habe. Für mich hatte es nur Vorteile.»
Alessandro Polita – Achter der IDM SBK 2020
«Jonas ist ein Fahrer mit unendlicher Erfahrung, großem Talent und einer unglaublichen Vision vom Rennsport, der auch abseits der Rennstrecke ein großartiger Mensch ist. Er hatte auch die volle Unterstützung von Yamaha, was ihm sicherlich ein sehr konkurrenzfähiges Paket bescherte.»#
Julian Puffe – Vizemeister der IDM SBK 2019
«Positiv für ihn war die Saison auf jeden Fall. Er ist jetzt wieder in der Weltmeisterschaft angekommen. Was mich auch sehr für ihn freut. Schön auch, dass wir jetzt wieder einen Deutschen in der Superbike-WM am Start haben, auf einem deutschen Motorrad. Alles in allem kann es nur positiv sein. Ich denke, dass Jonas viel Aufmerksamkeit auf die Serie gezogen hat. Zum anderen hat er uns mal gezeigt, was mit so einem Motorrad alles möglich ist. Die Saison war nicht schlecht, seine Zeiten stehen jetzt auf den Strecken und ich denke, da haben wir jetzt erst einmal eine ganze Weile dran zu knaubeln, in die Nähe davon zu kommen.»
Marco Fetz – Neueinsteiger in der IDM SBK 2020
«Ich fand es megacool, dass Jonas in der IDM dabei war. Einerseits für ihn persönlich, dass er sich mal wieder zurechtfinden konnte und auch den Erfolg dazu hatte. Und für die IDM war es echt positiv, dass der Jonas dabei war. So werbetechnisch denk ich mal. Aber auch für die Fahrer, wie mich zum Beispiel. Ich konnte viel lernen vom Jonas. Ich hoffe, dass er seinen Weg geht in der Superbike-WM und ich freue mich schon auf die Saison 2021 in der IDM. Ich wünsche alle schönen Weihnachten und dass alle gesund sind, wenn wir uns nächstes Jahr wiedersehen.»