Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

HRP-Honda sucht noch den Bähm-Moment

Von Esther Babel
Julian Puffe und Alex Polita

Julian Puffe und Alex Polita

Alex Polita und Julian Puffe hatten 2020 noch den Zusatzjob, neben der IDM Superbike, die neu CBR 1000 RR-R voranzubringen. Keine leichte Aufgabe in Zeiten von Corona-Einschränkungen. Stimmung bleibt positiv.

Die Aufgabe, ein neues Motorrad neben dem normalen Firmenbetrieb für die IDM zu entwickeln, ist an sich schon eine große Herausforderung. Das Ganze dann noch während der Corona-Pandemie mit den einhergehenden Einschränkungen zu bewerkstelligen, macht den Job auch nicht gerade einfacher. So gesehen war die Saison 2020 für das Team um Jens Holzhauer mit seinen beiden Piloten Alessandro Polita und Julian Puffe eine Herausforderung der besonderen Art. «Grundsätzlich bin ich zufrieden», erklärt Holzhauer mit seinem Team HRP, «auch wenn die Ergebnisse das nicht zeigen.» Mit der neuen Honda CBR 1000 RR-R war die Truppe in die kurze Saison nach dem ersten Lockdown gestartet. Polita landete in der Endabrechnung auf Platz 8, für den Vorjahres-Vize Puffe wurde es Platz 13.

«Auf vielen Strecken sind wir schneller geworden im Vergleich zum Vorjahr», so der Teamchef. «Uns fehlten einfach die Testfahrten im Frühjahr. Selbst beim Finale waren wir mit noch nicht völlig aufgebauten Rennmotorrädern unterwegs. Wir waren einfach noch nicht vollständig sortiert. Jedes Rennen war für uns wie ein weiterer Test.»

Beim Bonovo-Testtag in Oschersleben hatte sich sogar HRC-Testpilot Stefan Bradl auf die IDM-Honda geschwungen und die Aussagen seiner IDM-Kollegen untermauert. «Von der Basis her ist das Motorrad sauschnell», versichert Holzhauer, «aber wir verstehen die Kombi mit den neuen Big Seize-Reifen noch nicht ganz genau. Wir wissen noch nicht, wie wir die Reifen mit unserem Chassis behandeln sollen. Wir haben sogar den Quervergleich gemacht und mit den alten Reifen lief es besser. Technisch waren wir ansonsten immens gut aufgestellt. Einmal hatten wir bei Julian ein Problem mit dem Schaltautomat , das war nach etwa 3000 Kilometer.»

Untätig wird Holzhauer in den Wintermonaten sicher nicht sein. Alleine die Auswertung aller vorliegenden Daten und die Planungen für das nächste Jahr sind nicht mal an einem Nachmittag erledigt. «Ich sehe immer Potential, wir müssen es nur besser verstehen», so der Blick in die Zukunft. «Der Bähm-Moment hat uns dieses Jahr gefehlt, wir haben irgendwie noch drumherumgearbeitet. Die Corona-Geschichte hat einiges verzögert. Viele Firmen haben nicht gearbeitet und es lief zäh. Alex und Julia war eine tolle Paarung. Über 2021 kann ich noch nichts Konkretes sagen. Jetzt schauen wir mal, wie Honda bei dem Projekt weitermacht.»

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