Toni Finsterbusch: Lobeshymne zum 30. Geburtstag
Persönlich werden GERT56-Teamchef Karsten Wolf und die Mannschaft des IDM-Teams ihrem Chauffeur Toni Finsterbusch sicherlich zum runden Geburtstag gratuliert haben. Doch die Truppe aus Pirna, allen voran der Teamchef, hat auch über ihre medialen Kanäle ihre besten Wünsche und warme Worte geschickt:
«Läuft man durch ein Fahrerlager, dann denkt man, dass ein Finsterbusch irgendwie schon immer da war. Man weiß aber nicht genau, ob es seine lange erfolgreiche Karriere ist, die dieses Gefühl weckt, oder die Persönlichkeit Toni Finsterbusch, die sich für jeden anders erschließt. Wie ich das meine?
Na ja, für seine sportlichen Konkurrenten ist er ein harter, aber fairer Gegner, den nicht nur alle sportlich respektieren, sondern auch charakterlich. Sonst würden sie ihn sicher nicht im zweiten Jahr als Fahrervertreter für würdig erachten, die Interessen aller in Punkto Sicherheit und Wettbewerb zu vertreten, ohne dabei auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.
Und für das Team? Toni steht wie kein anderer für die Transformation von GERT56 vom Langstreckenteam hin zur IDM-Neuzeit. War er es doch, der mit dem Le Mans Sieg am 30.08.2020 um 12 Uhr mittags, mit einer herausragenden Leistung in einer denkwürdigen Regenschlacht, den Deckel auf das Thema GERT56 und Endurance machte. Er war es aber auch, der nur wenige Tage später am 25.09. mit einem GERT56-Superbike der erste und einzige war, der in Hockenheim mit einer Wildcard das Tor zur IDM aufgestoßen hat.
Niemand hat mir mehr Legitimation für die Entscheidung, Toni zu holen gegeben, wie er selbst. Ich erinnere mich noch gut an die vielen Skeptiker, als wir im Frühjahr 2020 zusammenkamen. Genau die sind heute die Schulterklopfer, die sagen: «alles richtig gemacht».
Viele Teamchefs glauben an große Namen und deren Können, immer und überall zu performen. Wir alle wissen, dass dem nicht immer so ist. Ich glaube daran, dass Menschen sich entwickeln können und dass ein starkes Team mit Werten und Struktur Fahrer besser machen kann. Eine Garantie dafür gibt es nicht, doch bin ich der Meinung, dass wir heute den besten Toni Finsterbusch aller Zeiten sehen. Mit seinen 30 Jahren, die er heute wird, ist er jung genug, um schnell zu sein und alt genug, um kluge Entscheidungen zu treffen. Es gibt bei uns keinen Nr. 1 Status oder so einen Quatsch. Alle bekommen die gleichen Voraussetzungen, den Rest regelt die Uhr.
Aber mit seiner Erfahrung, die sich aus einer langen Karriere speist, aus seiner Tätigkeit als Unternehmer und seiner familiären Prägung ist der der Leader, der in der Mitte der Truppe steht. Er ist mein „Brigadier“, mit dem ich Fahrerthemen zuerst bespreche, bei ihm hole ich mir Rat, wenn ich wissen will, was draußen los ist. Ich denke, dass Patrick Pax Hobelsberg und Jan-Ole JO Jähnig längst verstanden haben, was für ein Gewinn es ist, so einen Teammate zu haben, an den man sich orientieren kann, der aber auch als Benchmark taugt und der trotz der individuellen Ziele das Große und Ganze nie aus den Augen verliert.
Der Toni 2023 ist ein anderer. Der Toni 2.0 ist gelöst, wirkt frei und leicht, in dem wie er agiert. Bleibt dabei aber immer fokussiert und nah dran an den Dingen. Das Lachen ist zurück, das Zweifeln verliert an Raum, was bleibt ist die Bescheidenheit und seine ausgesprochene Höflichkeit. Ein Gentleman unter den Fahrern, aber dabei ein stiller Vollstrecker, wenn es um das Verfolgen seiner Ziele geht.
GERT56 ist nach wie vor das Privatteam, bestehend aus ein paar Kumpels, die losziehen, die anderen zu bügeln und Spaß dabei zu haben. Es ist auch immer noch das familiär geführte Team, es sind alle noch da Papa KW, Onkel Ronny, Tante Tina usw. Nur die Söhne am Tisch haben gewechselt, bis auf den großen Bruder Toni Finsterbusch. Schön, dass du da bist.
Die Speedweek hat am 27.01.2022 geschrieben: «Wolf und Finsterbusch – eine Verbindung für immer.» Eigentlich hast du ja Geburtstag und ich wünsche Dir, dass du von allem Unheil verschont bleibst und endlich dieses Glück hast, für das du so hart arbeitest. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann ist es nur das eine, dass wenn es bei uns beiden mal rum ist, dass wir Freunde bleiben. Mein alter Freund Kratzschi, dein Mechaniker hat mal gesagt: «Man muss seine Fahrer auch lieben». Wir tun das auf unsere Weise. Danke Toni Finsterbusch.»