Hannes Soomer: «Mehr Medienpräsenz als in der WM»
Er kam, sah … und siegte noch nicht. Aber der erste Sieg vom IDM-Neueinsteiger Hannes Soomer dürfte nach seiner Gala-Vorstellung auf dem Sachsenring im Rahmen des Saisonauftaktes nur noch eine Frage der Zeit sein. Denn der Este mischte sich gleich bei beiden Rennen tatkräftig in die Vergabe der Podestplätze ein und holte sich zwei dritte Plätze. In Summe machte das 32 Punkte und damit auch den dritten Rang in der Gesamtwertung.
«Ich weiß, was ich kann», hatte Soomer, der frisch aus der Supersport-Weltmeisterschaft importiert wurde und auf einer Honda Fireblade unterwegs ist, schon vor dem IDM-Auftakt klar ausgesprochen. «Die Klasse, die Serie und das Motorrad sind ein neues Projekt. Auf dem Sachsenring bin ich zum Beispiel das allererste Mal mit dem Motorrad im Regen gefahren.»
Ganz sicher, wo er genau stehen würde, wusste Soomer im Vorfeld nicht. Auch wenn er nach den Frühjahrstests zuversichtlich war. «Aber lernen kann man es nur richtig», weiß er aus Erfahrung, «wenn man mit den anderen Jungs Rennen fährt.» Und warum Honda? Denn das Motorrad, mit dem unter anderem schon der eine oder andere WM-Pilot unterwegs war, hatte bei der IDM in Sachen Siege und Pokale eine lange Durststrecke hinter sich.
«Ich habe an Honda einfach viele gute Erinnerungen», beschreibt er den Entscheidungsprozess. «Auch in der Supersport-Klasse hatte ich einige gute Jahre damit. Ausserdem habe ich zum Hersteller über Baltic Honda eine gute Verbindung. Ich bin schon als Minibiker Honda gefahren. Daher war das jetzt für mich einfach der logische Schritt.» Auf dem Sachsenring war auch Öhlins-Techniker Steve Jenkner öfters in Soomers Box unterwegs. Einerseits wegen Soomer selbst, dem der Sachse tatkräftig unter die Arme greift, aber auch, weil sich Sohn Moritz Jenkner, für seinen Wildcard-Einsatz in der IDM Superbike beim Esten eingemietet hatte.
Von der IDM selbst ist der Este bereits nach einem Rennen komplett überzeugt. «Die Serie ist unglaublich professionell, wenn ich mich so im Fahrerlager umschaue», beschreibt er seine Eindrücke. «Zuletzt war ich vor zehn Jahren in der IDM, als ich ADAC Junior Cup gefahren bin. Es hat sich einiges geändert. Ich hatte bei meinem ersten Auftritt mehr Medien-Präsenz als in der WM. Toll finde ich den für die Fans kostenlosem Live-Stream von den Rennen. Den kann man auch bei mir daheim sehen.»
Daheim heißt im Falle Soomer eine Entfernung von mindestens 1800 Kilometer bis zur nächsten Rennstrecke. Wobei der Sachsenring und Oschersleben da noch als Heimrennen durchgehen, näher wird es für den Esten, der mit seiner kleinen Mannschaft in einem ausgebauten Sprinter auf die Rennen gedüst kommt, nicht mehr. Immer wieder zurück geht es für Soomer, denn nebenbei fährt er auch die Estonische Superbikemeisterschaft.