MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Wiedersehen mit EWC-Champion Marvin Fritz in der IDM

Von Esther Babel
Marvin Fritz (li.) mit Werner Daemen

Marvin Fritz (li.) mit Werner Daemen

Nach seinem Erfolg in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und dem Titelgewinn mit YART schaute Marvin Fritz beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring vorbei, bevor am Freitagnachmittag der Flieger Richtung Spanien abhob.

Am Freitagvormittag schlenderte auch ein frisch gekürter Weltmeister durch die Boxengasse von Hockenheim und schaute sich das Freie Training der IDM Superbike live und in Farbe aus der Nähe an. Marvin Fritz hatte sich zusammen mit Niccolo Canepa und Karel Hanika am vergangenen Sonntag nach den 24 Stunden von Le Castellet die Krone in der Langstrecken-Weltmeisterschaft aufgesetzt. Für die YART-Mannschaft um Mandy Kainz war es der zweite Titel nach 2009.

Für Marvin Fritz (30) war es der vierte Titel seiner Laufbahn. Im Jahr 2005 gewann er den ADAC Junior Cup, 2014 holte er den Gesamtsieg in der IDM Supersport 600 und zwei Jahre danach war der Titel in der IDM Superbike fällig. Mit dem Weltmeistertitel setzte er nun einen weiteren Erfolgspunkt in seiner Karriere.

«Das waren die längsten sieben Stunden», erzählt er von seinem WM-Rennen, nachdem die Yamaha ab Sonntagmorgen mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen hatte und ständig Wasser nachgefüllt werden musste. Mit der Zielflagge, dem vierten Platz und dem Weltmeistertitel folgte dann die Erlösung. Vorbei war dann der Tag aber noch lange nicht. «Bis nachts um 1 Uhr hat es dann noch mit der technischen Abnahme gedauert», erzählt Fritz in Hockenheim. «Ja stimmt», bekräftigt auch BWM Endurance-Chef Werner Daemen. «Die haben echt jede Schraube angeschaut.»

Inzwischen ist Fritz wieder gut erholt. «Aber ich fühle mich mit dem Titel jetzt auch nicht anders als vorher», so der neue EWC-Champion. «In der IDM hat es mir auch immer gut gefallen. Aber bei so einem 24 Stunden-Rennen macht ein Fahrer mehr Kilometer als in einer ganzen IDM-Saison. Aber ja, IDM war schon auch toll.» Für die Langstrecken-WM 2024 wünschen sich Fritz und auch Daemen ein Rennen mehr. Katar steht zur Debatte. «Fünf Rennen wären perfekt», so Daemen, «aber mehr auch nicht. Nach so einem 24 Stunden-Rennen ist das Motorrad fertig.»

Und nochmal IDM fahren? «Bei YART bleibe ich auf jeden Fall», versichert Fritz. «Mit der IDM wäre es dieses Jahr fast was geworden, aber dann kam die Terminüberschneidung mit EWC Suzuka und IDM Red Bull Ring. Da hatte sich das Thema dann erledigt.»

Nein sagen würde Fritz zu einem IDM-Einsatz nach eigener Aussage nicht. «Obwohl es nicht einfach ist, zwei Sachen zu machen. Das will gut überlegt sein. Aber je nach Teamkonstellation kann man schon drüber nachdenken. Mit YART würde ich es machen. Denn es macht ja nur Sinn, wenn man um den Titel fahren kann.»

Also heißt es nun abwarten, was die Terminkalender der beiden Serien hergeben. Ohne Überschneidungen könnte es dann ein Wiedersehen mit Fritz geben. Alleine wäre er mit der Doppelbelastung nicht. Auch Ilya Mikhalchik, Florian Alt, Bastien Mackels, Philipp Steinmayr und Leandro Mercado sind in beiden Serien unterwegs und in beiden Serien erfolgreich.

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