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IDM 2024 verabschiedet sich von Reverse Grid

Von Esther Babel
Ilya Mikhalchik, Florian Alt und Patrick Hobelsberber (v.li.)

Ilya Mikhalchik, Florian Alt und Patrick Hobelsberber (v.li.)

Die einen fanden die Idee der umgekehrten Startreihenfolge für Lauf 2 der IDM Superbike toll, andere wiederum fanden auch nach Jahren keinen Gefallen an dem Modus. Jetzt ist Reverse Grid abgeschafft.

Die IDM-Verantwortlichen hatten sich die umgekehrte Reihenfolge nach den Resultaten des ersten Rennens der IDM Superbike für die Saison 2019 bei der WorldSBK abgeschaut und auf die nationale Meisterschaft übertragen. Der Viertplatzierte aus Lauf 1 durfte somit in den letzten fünf IDM-Jahren im Rennen 2 auf der Pole-Position Platz nehmen. Die Podest-Kundschaft wurde stattdessen in Startreihe 3 verbannt. Die Verantwortlichen versprachen sich nach Serien-Siegen vor allem in der Anfangsphase des Rennens für die Fans auf den Tribünen, und später vor dem Live-Stream, mehr Spannung.

In der WM wurde das Verfahren flott wieder abgeschafft und für die IDM 2024 wird man ebenfalls auf das Reverse Grid verzichtet. In diesem Jahr hatte es vor allem in der Anfangsphase des zweiten Rennens augenscheinlich mehr Rempeleien im Kampf um die Spitze gegeben. In Most landete Toni Finsterbusch nach wenigen Metern und diversen Bodychecks auf dem Hosenboden, in Assen erwischte es den jetzigen IDM-Champion Florian Alt. Der hatte sich schon länger gegen das Reverse Grid ausgesprochen. «Es ist einfach zu gefährlich», so seine Ansicht.

«Am Freitag des Schleiz-Wochenendes hatte ich ein Meeting mit allen IDM Superbike - Fahrern einberufen», erklärt zu diesem Thema IDM-Renndirektor Stefan Beck. «Wir konnten uns hierbei sehr konstruktiv miteinander austauschen. Auch das Reverse Grid wurde in diesem Rahmen angesprochen. Dabei haben wir uns darauf verständigt, nach der aktuellen Saison zu den Themen Qualifikationsmodus und Anordnung sowie Dauer aller Sessions in alle Richtungen zu denken und für die Folgejahre Anpassungen vorzunehmen. Es gibt schon viele verschiedene Ansätze, die wir auf jeden Fall weiterverfolgen möchten.»

Der dreifach IDM-Meister Ilya Mikhalchik hatte zum Reverse Grid ebenfalls eine Meinung. «Am Anfang war das vielleicht ganz interessant», meint der Ukrainer, «so als Promotion für die Serie und um mehr Zuschauer an die Strecke zu bringen. Einfach, damit die Leute was zu sehen haben. Aber das bringt es jetzt irgendwie nicht mehr. Mein Vorschlag, den ich auch bei dem Treffen in Schleiz gemacht habe, ist der, dass man doch für das zweite Rennen die Rundenzeiten aus dem ersten Rennen nimmt. Wenn z.B. ein Fahrer Vierter im ersten Rennen geworden ist, dafür aber die schnellste Rennrunde gefahren ist, steht der in Rennen 2 auf der Pole-Position. Das ist interessanter und auch realistischer. Die Top-3 in die dritte Reihe zu schicken, ist nicht so toll. Und manche Fahrer haben es in der ersten Runden einfach nicht so unter Kontrolle. Ausserdem sind die Zeiten in der IDM Superbike enger als früher, daher werden auch die Kämpfe enger. Daher ist das mit dem Reverse Grid auch in Sachen Sicherheit zu bedenken.»

Alt hat aus seiner Abneigung gegen die umgekehrte Reihenfolge nie einen Hehl gemacht. Auch wenn ihm genau die im letzten Rennen der Saison 2023 nach Platz 4 in Lauf 1 für Rennen 2 die Pole-Position eingebracht hatte. «Doch das hat mich jetzt nicht beeinflusst», unterstreicht er seine Meinung. «Es war die richtige Entscheidung, dass das wegkommt und an einem neuen Quali-Format gearbeitet wird.

Teamchef Karsten Wolf dagegen bedauert die Abschaffung des Reverse Grid. «Sonst hätten wir oft im zweiten Rennen eine Kopie des ersten Laufs gesehen», gibt Wolf zu bedenken. «Das Reverse Grid war dann eben Pro Fan, es gab keine Konflikte und am Ende der Saison ist auch immer der Richtige Meister geworden.»

Wie es weitergeht, ist aktuell noch offen. Der IDM-Promoter arbeitet an einem neuen Quali-Format.

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