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Florian Alt (Honda) löst IDM-Meister-Versprechen ein

Von Esther Babel
Vier Jahre musste sich Florian Alt mit dem zweiten Platz in der IDM Superbike begnügen. Nach dem Wechsel von Team und Hersteller gelang ihn endlich das Ding mit dem Titel. Leicht war der Weg allerdings nicht.

Vor zwei Wochen ist die IDM 2023 zu Ende gegangene und seit zwei Wochen darf sich Florian Alt erstmals in seiner Karriere IDM Superbike-Meister nennen. Nach vier Vizemeisterschaften in der Superbike-Klasse hatte es der Honda-Pilot vom Team Holzhauer Racing Promotion bis zum letzten Rennen der Saison spannend gemacht und die Entscheidung nicht ganz freiwillig bis zum letzten Lauf der Saison 2023 hinausgezögert.

«Eigentlich war der Rennsonntag ziemlich entspannt», erklärte Alt, nachdem er endlich den Titel klargemacht hatte. «Natürlich war es schwer, die Sache mit dem Titel aus dem Kopf zu kriegen. Es steckte ja auch viel dahinter, auch für Honda war der Titel wichtig. Dass es gleich im ersten Jahr nach meinem Wechsel zum Team HRP klappt, hätte ich am Anfang gar nicht gedacht.»

In der Hockenheim-Startaufstellung zum zweiten Lauf, Alt durfte nach Platz 4 im ersten Rennen für das zweite Rennen auf der Pole-Position Platz nehmen, gab es vor dem Start noch einen kleinen Handshake mit Konkurrent Patrick Hobelsberger. Denn der Bayer war noch scharf auf seinen ersten Sieg mit seiner BMW des Teams GERT56 und schon bei den Trainings entsprechend schnell. «Ich wusste schon vorher, dass er im Rennen kommt», erklärt Alt. Und das Überholmanöver erfolgte dann auch mit dem nötigen Sicherheitspolster. «Mit Hannes Soomer hatte ich im Laufe des Jahres schon einige harte Kämpfe, aber er ist ein Profi, da bestand nie Sturzgefahr.»

Alt ließ die Jungs an der Spitze auch ihr Ding machen und hielt sich aus allem raus. Die letzten Runden wurden dann auch entsprechend zäh. «Es war wie ein Stint bei der Langstrecken-WM», beschreibt er seinen langen Weg zum Titel. «Am Ende habe ich lauter komische Geräusche am Motorrad gehört. Aber da war nichts, wie immer. Ich meine, wir hatten in diesem Jahr nicht einen technischen Ausfall.»

Die Position seines härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel, Ilya Mikhalchik, hatte sich Alt von seiner Boxen-Crew während des Rennens nicht anzeigen lassen. «Mir war nur wichtig, dass er nicht gewinnt», erklärt Alt seine Taktik. «Und das hätte ich ja gemerkt, wenn er vorbeigekommen wäre.» Doch der kam nicht, sondern quälte sich im hinteren Feld mit Brems-Problemen herum.

«Ilya ist eine starke Saison gefahren», beurteilt Alt die Leistung seines ukrainischen Widersachsers. «Wir hatten nur einen Schwachpunkt und das waren die Strecken mit wenig Grip. Und der Druck auf uns nach den Rennen in Assen war enorm.» Denn Alt hätte schon dort beim vorletzten IDM-Event den Sack zumachen können, doch ein unverschuldeter Sturz im zweiten Rennen und einem gleichzeitigen Doppelsieg von Mikhalchik hatten die Lage für Alt nochmals brenzlig werden lassen. «Die Wochen vor dem Finalen waren hart», gibt Alt zu. «Auch die Sorge, sich beim Finale der Langstrecken-WM direkt vor dem IDM-Finale noch zu verletzen.»

Doch es ging alles glatt. Statt mit einer Verletzung kam Alt mit dem Konstrukeurs-WM-Titel für Honda und seinem EWC-Teamchef Yannick Lucot nach Hockenheim, der sich das IDM-Wochenende von Freitag bis Sonntag genehmigte und am Sonntag aus dem Schwärmen nicht mehr herauskam. «Florian ist wie ein Sohn für mich», meinte er.

Alt, der sonst auf jede Art von alkoholischen Getränken verzichtet, hatte sich vor der Saison bei seinem neuen Team weit aus dem Fenster gelehnt. «Wenn ich den Titel hole», hatte er nach vier Vizetiteln lässig angekündigt, «trinke ich am Ende der Saison ein Bier mit euch.» Am letzten Abend der IDM-Saison hielt Alt Wort. Statt Bier genehmigte er sich zur Feier des Tages ein Gläschen Sieger-Sekt. Der soll bekanntermaßen besonders gut schmecken.

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