Leonov verletzt in Moskau, Heimrennen für König
Vladimir Leonov muss daheimbleiben
Denis Hertrampf schickt gleich vier Fahrer in die Rennen der IDM 2024. Zwei in der IDM Supersport und zwei in der IDM Superbike. Doch nicht nur in zwei Klassen ist der Geschäftsmann aus Nordhorn unterwegs, er setzt dabei auch auf zwei unterschiedliche Marken. Während in der mittleren IDM Kategorie der ehemalige Supersport-Meister Kevin Wahr und der Nachwuchspilot Luca Göttlicher auf Motorräder der Marke Triumph sitzen, findet man den ehemaligen WM-Piloten aus Tschechien, Oliver König, und den Russen Vladimir Leonov auf Ducati in der Superbike-Klasse.
Wobei man Leonov an diesem Wochenende im Fahrerlager von Most gar nicht findet. Denn der Russe ist vom Pech verfolgt. Den Saison-Auftakt am Sachsenring musste Leonov sausen lassen. Sein Visum war nicht rechtzeitig angekommen, um die Reise nach Deutschland antreten zu können.
In Oschersleben sprang er dann ohne große Vorbereitungen auf die Ducati und holte aus dem Stand den neunten Platz. Im zweiten Lauf ging es dann nicht mehr in die Top-Ten, aber immerhin sprang Platz 12 heraus. «Vom Speed her war Vladimir gleich dabei», analysiert Hertrampf, auch mit Blick auf die Ducati-Konkurrenz. «Wir sind mit dem Motorrad auf einem guten Level.» Dass es in Lauf 2 nicht mehr ganz so gut lief für Leonov nimmt Hertrampf auf seine Kappe. Entschieden wurden die Änderungen gemeinsam. «Aber die Grund-Idee kam von mir», erklärt der Teamchef. «Und die war nichts. Sonst wäre er weiter vorne gefahren.»
In Most fährt Leonov gar nicht. Mit seinem Test-Bike war er auf dem Moskau Raceway unterwegs, um ein wenig den Trainingsrückstand aufzuholen. Doch dabei verletzte er sich und musste für den IDM-Ausflug nach Most absagen.
Oliver König ist das erst Mal bei der IDM Superbike dabei und kann bereits auf Erfahrungen aus der WM zurückgreifen. IDM-Punkte sind bis jetzt noch nicht auf seinem Konto gelandet. «Er kann mehr als er aktuell zeigt», ist sich Hertrampf in Sachen König sicher, «wir geben ihm die Zeit, die er braucht. Der ehrgeizige Tscheche musste bei seinem WM-Einstand einiges einstecken. Den Druck in der IDM Superbike fabriziert er auch ein wenig selbst. «Er muss verstehen», so Hertrampf, «dass alle glauben, dass er das Motorrad fahren kann. Er denkt, wenn er auf den Rennplatz kommt, er muss gewinnen. Aber er hat tatsächlich die Zeit, sich zu entwickeln und wir können das Motorrad auf ihn zuschneiden.»
In der Supersport-Abteilung zeigt sich Luca Göttlicher als Fahrer der zähen Sorte. Erst in Most gehört seine Handverletzung vom Anfang der Saison der Vergangenheit an. Kevin Wahr kam nach einigen Jahren der Racing-Abstinenz und einem fünften Platz vom IDM-Finale 2023 in Hockenheim wieder zurück, um die komplette IDM-Saison zu fahren. So ganz ist Wahr noch nicht da angekommen, wo er ursprünglich mal hinwollte.