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Ghisbert van Ginhoven: Beide Seiten der Boxenmauer

Von Sharleena Wirsing
2013 fand Ghisbert van Ginhoven keinen Fahrerjob in der IDM Superbike, daher kümmerte er sich um das Data Recording im RAC-Team. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über diesen Perspektivenwechsel.

In der Saison 2012 war der Niederländer Ghisbert van Ginhoven noch selbst als Fahrer in der IDM Superbike aktiv und siegte im ersten Lauf von Assen. 2013 scheiterte im letzten Moment eine nahezu abgeschlossenere Vertragsverhandlung. Van Ginhoven sollte für das Team Wilbers-BMW-Racing antreten und dort eine BMW S1000RR HP4 pilotieren, doch der Deal platze und der 30-Jährige musste umsatteln.

Van Ginhoven ist bereits seit mehreren Jahren Teilhaber der Firma ‹BEEK Auto Racing›, die hauptsächlich Software für Autos entwickelt, aber auch im Tuning-Bereich tätig ist. Um trotzdem nicht ganz aus der IDM zu verschwinden, kümmerte sich der studierte Elektrotechniker im Team RAC BMW um das Data Recording und die Elektronik für die Fahrer Kevin Valk und Damian Cudlin. Da der Australier Cudlin als Ersatzfahrer im WM-Team von Paul Bird das MotoGP-Rennen in Malaysia bestreiten durfte, sprang der 31-jährige Ghisbert van Ginhoven beim IDM-Finale auf dem Lausitzring ein.

Der Niederländer musste sich nach der fast einjährigen Rennabstinenz erst wieder an das Superbike gewöhnen. Van Ginhoven erkämpfte sich in der Startaufstellung Rang 12, aber er fiel in beiden Läufen vorzeitig aus.

Ghisbert, du hast 2013 die Seiten gewechselt. Statt dich auf der Strecke zu messen, warst du nun für das Data Recording und die Elektronik verantwortlich. Hast du deinen neuen Job schätzen gelernt?

Die Arbeit als Data-Recording-Mann für Damien Cudlin lief sehr gut. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm und den anderen Jungs aus dem Team sehr genossen. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber ich denke, das Team hat einen großartigen Job gemacht.

Wie hast du den Wechsel von der Strecke hinter die Boxenmauer empfunden? Hat sich dein Blickwinkel auf den Sport verändert?

Meine Perspektive auf das Team ist nun anders. Ich liebe den Rennsport noch immer, aber ich habe ihn nun auch von der anderen Seite erlebt. Man weiß als Fahrer zwar, was die Jungs machen, aber es ist auch großartig, ein Teil von dieser anderen Art von Arbeit zu sein.

Wie kam es zu deinem Renneinsatz beim IDM-Finale auf dem Lausitzring und wie hast du die ersten Rennen nach längerer Pause wahrgenommen?

Für die Rennen in Lausitz sprachen mich Teammanager und Teambesitzer an. Sie gaben mir die Chance, wieder auf die Maschine zurückzukehren. Es war sehr schwer, sich wieder einzufinden. Ich habe im letzten Jahr kaum trainiert, aber ich habe mich schnell dafür entschieden, mich wieder auf das Bike zu schwingen. Ich war nur nicht so vorbereitet, wie ich es normalerweise gewesen wäre. Das Fahren an sich lief nicht schlecht, aber die sonstige Leichtigkeit beim Fahren fehlte. Es war schwer, aber trotzdem machte es sehr, sehr viel Spaß.

Hast du 2013 Rennen in anderen Meisterschaften bestritten?

Neben der IDM bin ich nicht gefahren. Bis heute habe ich nur die IDM-Läufe in Lausitz bestritten.

Das RAC-Team zieht sich 2014 aus der IDM zurück. Was sind deine Pläne für dieses Jahr?

Ich habe seit Jahren meine eigene Firma, daher werde ich einfach mehr Einsatz in meinem Job zeigen. Vielleicht kehre ich auf eine Rennmaschine zurück, aber voraussichtlich nur für den Spaß.

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