Lorenzo Lanzi: Der Ducati-Pilot hat nichts verlernt
Die 3C-Neuverpflichtung Lorenzo Lanzi feierte einen Einstand nach Maß. Der ehemalige Superbike-WM-Pilot hatte zuvor gerade mal einen Tag Zeit, sich mit der Panigale vertraut zu machen. Team, Motorrad und das Streckenlayout am Schleizer Dreieck mit 14 Kurven, verteilt auf 3,805 Kilometer, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden, waren Neuland für den Italiener. Trotzdem hatte er die Linien entlang der Maisfelder und Häuser in Schleiz schnell im Griff, was er mit dem achten Platz im ersten und dem vierten Platz im zweiten Lauf bestätigte.
Acht Monate hatte der Italiener, der sich im Vorjahr mit Wild-Card-Einsätzen in der WM über Wasser gehalten hatte, nicht mehr auf dem Motorrad gesessen, geschweige denn ein Rennen bestritten. Schon im Frühjahr war Lanzi ein Kandidat für das neue IDM-Superbike-Team aus Landsberg gewesen. Den Zuschlag bekamen damals Max Neukirchner und Javier Fores.
Wow-Effekt in Schleiz
Jetzt bekam der Italiener doch noch seine Chance und fährt die restlichen IDM-Rennen und erhält dafür Punkte. «Er hat sich zum letztmöglichen Termin angemeldet», erklärt IDM-Promoter Bert Poensgen. «Wer Punkte haben will, muss sich spätestens zur zweiten Halbzeit anmelden. Nach Schleiz geht nichts mehr.»
«Ganz toll», lautete die Zusammenfassung von Lanzi nach seinem ersten Einsatz. «Ich kannte vorher im Team ja keinen und jetzt bin ich quasi in einem Werksteam gelandet. Die Leute arbeiten hier echt super.»
Auf der Strecke kamen dem Italiener seine langjährigen WM-Erfahrungen zu Gute. Während sich die Konkurrenz beim zweiten Training, wenn überhaupt, im Zehntel Sekunden Bereich verbesserten, schraubte Lanzi seine Zeit um eine ganze Sekunden nach unten. «Acht Monate bin ich nicht mehr gefahren», beschreibt er seine Situation. «Übers Fernseh und Internet habe ich mich auf dem Laufenden gehalten.»
«Als ich in Schleiz das erste Mal auf die Strecke gegangen bin», verrät er, «dachte ich nur wow. Das ist schon was Spezielles. Es gibt auch keine Boxen, dafür unheimlich viele Leute. Mir war klar, dass ich über die Distanz keine Probleme haben würde, denn ich bin fit. Siegfähig bin ich im Moment noch nicht. Ich taste mich aber ran.»
«Der nächste IDM-Lauf wird besser», verspricht Lanzi. «Da sind wir in Assen und da kenn ich mich aus.»