MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Markus Reiterberger verrückt: Vollgas, keine Bremsen

Von Ivo Schützbach
Nächsten Samstag bekommen die IDM-Superbike-Asse Markus Reiterberger und Bastien Mackels auf der Speedwaybahn in Landshut Nachhilfe von Deutschlands Bahnsport-Star Martin Smolinski.

Der Speedway-Sport hat in den Fahrerlagern von Rundstrecken- und Autorennen viele Anhänger. Driftkünstler Martin Smolinski und Superbike-Pilot Markus Reiterberger kennen sich schon länger, die beiden Bayern haben viel Respekt vor der Leistung des anderen.

Reiterberger (20) wurde 2013 auf seiner BMW S1000RR Deutscher Superbike-Meister, dieses Jahr wurde er nur von den Ducati-Assen Javier Fores und Max Neukirchner geschlagen.

Smolinski schaffte es als erster Deutscher in den Speedway-Grand-Prix der Top-16 der Welt, gewann letzten April den Neuseeland-GP und beendete die Weltmeisterschaft als Zwölfter. Beide planen schon länger das Arbeitsgerät zu tauschen. Kommenden Samstag ist es in der One Solar Arena in Landshut soweit, zumindest, was den Speedway-Teil betrifft.

Neben Reiterberger wird auch dessen Kollege aus dem Team Van Zon Remeha BMW dabei sein, der Belgier Bastien Mackels. Außerdem Guido Keller, Deutscher Amateur Vize-Bergmeister mit seinem BMW E36 Spezialtourenwagen und der vierfache Langbahn-Weltmeister Karl Maier, der eine umgebaute BMW S1000RR im Dirt-Racing-Style mitbringen und einige Runde drehen wird.

Reiterberger stimmte sich beim Langbahn-Grand Prix in Mühldorf auf seine anstehende Aufgabe ein. Was Weltmeister Erik Riss und der Mühldorf-Dritte Martin Smolinski im Highspeed-Oval zeigten, begeisterte ihn mächtig. «Das war saugeil, die haben es ganz schön umme lassen», meinte der 20-Jährige zu SPEEDWEEK.com. «So einen Speed auf Dreck zu fahren ist etwas ganz anderes als bei uns, das ist heftig. Ich kann mir das kaum vorstellen. Ich bin letztes Jahr selber mal eine Runde in Mühldorf gefahren und hätte mich fast angeschissen. Die Motorräder und die Technik begeistern mich, mit dem Methanol und der extremen Motorverdichtung. Ich bin immer schon Bahnfan.»

Smolinski als Jungendidol

Nach dem Trainingstag in Landshut wird es das Gegenstück auf der Rundstrecke geben, einen Termin gibt es dafür aber noch nicht. «Bislang bin ich nur eine 600er gefahren, auch auf der Rennstrecke», bemerkte Smolinski. «Das Knie war am Boden. Früher bin ich viel Straßenmotorrad gefahren, ich bin gelernter Motorrad-Mechaniker. Rennmäßig bin ich aber schon lange nicht mehr gefahren, auf der Straße mache ich das nicht, weil mir das Risiko zu groß ist. Aber ich stell mich nicht so dumm an, habe ein gutes Gefühl für ein Motorrad. Es kam öfters vor, dass mich mein ehemaliger Chef bei Motorrad Fuchs zusammengeschissen hat, weil ich den Reifen ruinierte, weil ich nur quer daher komm.»

Wusstest du, dass du ein Jugendidol von Reiterberger bist und er sich als Bub ein Autogramm bei dir geholt hat? Smolinski: «Er hat mir das mal gesagt, so etwas ist schön. Daran sieht man, wie man auch als Bahnsportler für andere Leute etwas sein kann, obwohl wir eine Randsportart sind. Speedwayfahren ist extrem, wenn man keine Bremsen hat. Aber Reiti kann gut Motorrad fahren, er fährt auch mit seiner 1000er öfters quer und weiß, wie es geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir am Ende des Tages gemeinsam ein cooles Rennen fahren und er den Maier Karli verblasen wird. Das ist meine persönliche Herausforderung: Ich will ihm innerhalb eines Tages das Fahren so beibringen, dass er den Maier anstreicht.»

Die Motorsport-Asse treffen sich am Samstag, 25. Oktober 2014, um 14 Uhr im Automuseum Adlkofen. Um 15 Uhr geht es weiter ins Stadion Ellermühle, ab 16 Uhr gibt es Fahrtheorie, von 17 bis 19.30 Uhr wird im Oval trainiert.

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