Reiterberger: Kilometer und Gute-Nacht-Geschichten
Markus Reitberger hat in den letzten Wochen ordentlich Kilometer auf seine Fahrzeuge drauf geschrubbt. Sowohl auf seine BMW S1000RR vom IDM-Team van Zon-Remeha-BMW und die BMW vom Langstrecken-WM-Team Penz13, als auch auf sein Auto.
In der vergangenen Woche brauste der IDM Superbike-Pilot für einen Testtag von Bayern ins belgische Zolder. Hin und zurück brachte das 1500 Kilometer auf der Uhr. In der Woche vorher war er im französischen Le Mans unterwegs, 1100 Kilometer eine Strecke, und probte für den WM-Auftakt am kommenden Wochenende, wo er anfangs dieser Woche wieder hingereist ist.
«In Zolder fahr ich ja gerne», beschreibt Reiterberger seine letzte Woche. «Wir hatten super Wetter und die Strecke war gut vorbereitet.» Ziel des Zolder-Ausflugs war es, die Erkenntnisse aus dem Test im spanischen Almeria gegenzuprüfen. Funktioniert das, was in Spanien funktioniert hat, auch auf IDM-Strecken?
«Die BMW hat im Vergleich zum Vorjahr zwar nur eine Art Facelift erhalten», erklärt der IDM-Pilot, «aber es ist doch irgendwie ein ganz neues Moped. Wir können natürlich die Daten aus dem Vorjahr zum Vergleich heranziehen, doch gibt es viele Bereiche, die wir uns neu erarbeiten müssen.»
Einen herben Verlust musste das Team in Zolder aber auch durch die Verletzung von Reiterbergers Teamkollege Bastien Mackels verkraften. Der Belgier hatte sich bei einem noch unklaren Sturz den Ellbogen gebrochen und fällt die nächsten Wochen aus. Somit auch für das gemeinsam geplante WM-Abenteuer Le Mans.
Nach einem Ersatzfahrer wurde fieberhaft gesucht. Mit dem Australier Gareth Jones, der sowohl Erfahrungen mit der BWM als auch in der Langstrecken-WM aufbieten kann, wurde man fündig.
«Für das WM-Team ist Bastiens Ausfall echt Scheisse», erklärt Reiterberger unmissverständlich. «Er hat einfach schon viel mehr Erfahrung in der Langstrecke als ich. Wir waren ein super eingespieltes Team.»
Inzwischen ist Reiterberger in Le Mans angekommen und hat schon seine ersten Kilometer gedreht. Mackels wurde am Dienstag erfolgreich am Ellbogen und der Hand operiert. «Vielleicht kommt er ja trotzdem nach Le Mans», hofft Reiterberger auf die Unterstützung seines Kollegen. «Wenn ja, wahrscheinlich nur, um mein Gesicht zu sehen, wenn ich nachts fahre und um sich darüber zu amüsieren.»
Eine Erfahrung, die Reiterberger noch gänzlich fehlt, ist Rennsport im Dunklen. «Ich habe darüber schon viel gehört, wie es ist, nachts auf der Rennstrecke zu fahren», verrät er. «Angeblich ist es nicht so schlimm, wie man meint. Regen und Kälte wären natürlich schlecht.» Für Reiterberger wird es das erste 24-Stunden-Rennen sein.