Jörg Teuchert: In der Sachskurve aussen rum
Einladend war das Wetter am Karsamstag auf dem Hockenheimring definitiv nicht. Regen und niedrige einstellige Temperaturen bildeten die Basis für den Langstrecken-Klassiker 1000 Kilometer Hockenheim, bei dem sich auch zahlreiche aktive und ehemalige IDM-Piloten tummelten.
Die Senioren-Mannschaft mit Jörg Teuchert, seinem ehemaligen IDM-Teamchef Michael Galinski und dessen ProSuperbike-Konkurrent Toni Heiler liessen es ordentlich krachen. «Bei dem Wetter waren die mehr als 100 Jahre Erfahrung, die wir drei mitgebracht hatten, nicht von Nachteil», meint Galinski, der in diesem Jahr im IDM-Team Yamaha Motor Deutschland für Max Neukirchner und Damian Cudlin verantwortlich ist.
Galinski verzeichnete einen kleinen Ausrutscher im Training, wechselte dann auf den weicheren Pirelli-Reifen und den Rest des Tages blieb die Truppe in Sachen Stürze sauber. Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrer, die den Hockenheimring auch des öfteren mit einer schmierigen Ölspur gehörig einsauten.
Jörg Teuchert war mit einer BMW-Leihgabe von Langstrecken-WM-Teamchef Rico Penzkofer unterwegs, an der Galinski extra noch einen grösseren Tank montiert hatte. Maximal 34 Runden wären für den Supersport-Weltmeister aus dem Jahr 2000 drin gewesen. Doch er beliess es bei gut 20 Runden pro Stint und steuerte zum Aufwärmen und Abtrocknen vorzeitig die Box an.
«Es war sehr nass, sehr kalt und sehr rutschig», fasst Galinski die Bedingungen zusammen. «Und es lag jede Menge Öl rum. Aber das ist eben auch Langstrecke, da braucht jetzt keiner weinen.»
Teuchert hatte als Startfahrer in seinem ersten Stint gleich einen Vorsprung von 37 Sekunden herausgefahren und so den Grundstein für den späteren Sieg gelegt. Galinski als Schlussfahrer kam nicht so richtig zum Zug, da die abtrocknende Strecke gerade mal für vier Runden reichte, bevor der nächste Regenschub kam und Teuchert auch den Schlussakt übernahm.
Auch wenn der Hockenheim-Ausflug als Spass gedacht war, waren die Senioren, allen voran Teuchert, mit einem herzhaften Ehrgeiz gesegnet. «Jörg überholt im Regen auch schon mal gerne in der Sachskurve aussen rum», verrät Galinski. «Ich glaube, der braucht das.»