Pirelli-Test: Erster Schlagabtausch der IDM-Piloten
Fünf Tage hatten zahlreiche IDM-Piloten die Möglichkeiten, die neuen Prototypen von Pirelli mit den Vorjahresreifen zu vergleichen und so Einfluss auf die weitere Entwicklung zu nehmen. Die ersten beiden Tage waren noch trocken, doch ab Mitte der Woche machte häufiger Nieselregen die Sache etwas beschwerlich.
«Von unserer Seite aus war alles okay», fasst Pirelli-Techniker und Motorsport-Koordinator Thomas Thierolf die Testwoche zusammen. «Die Yamaha-Mannschaft mit Neukirchner und Cudlin war erst montags angereist. Auf Grund der Wettervorhersagen verzichteten sie aber auf ihren freien Tag und legte Dienstagfrüh umgehend los.»
Auch im Regen konnte Pirelli einiger seiner neuen Reifen testen. «Aber dazu hätte es ruhig ein wenig mehr regnen können», meint Thierolf. «Für die richtigen Regenreifen war es noch zu wenig Regen. Doch nach dem Vergleich mit den Vorjahresreifen haben wir gesehen, dass es voran geht. Beim Regenreifen haben wir vor allem nach dem Hinterreifen geschaut. Ansonsten haben wir bei allen Reifen wert auf eine bessere Performance, also Grip, und die Haltbarkeit gelegt.»
«Beim Team Wilbers BMW mit Smrz und Glöckner und beim Team Yamaha Motor Deutschland verlief der Test problemlos», beschreibt der Pirelli-Mann. «Reifen und Set-up haben gut gepasst. Aber sie waren ja auch schon vorher beim Test in Alcarras. Die Yamaha-Mannschaft hat bis Freitag durchgearbeitet. Auch der Techniker Markus Eschenbacher war mit dabei.»
Einen Schritt nach vorne haben auch Markus Reiterberger und Bastien Mackels vom Team van Zon-Remeha-BMW gemacht. Bei trockenen Bedingungen am Dienstag schaffte Reiterberger eine Zeit von 1.35,5 mit einem Medium-Reifen. «Im Jahr 2014 ist er 35,2 gefahren», erinnert sich Thierolf, «da aber mit einem Qualifyer. Markus dürfte der schnellste Fahrer gewesen sein. Wäre es trocken geblieben, wäre sicherlich eine 34er-Zeit drin gewesen. Ich schätze mal, die Ducati-Mannschaft wird in dieser Saison Konkurrenz kriegen und wir sehen eine spannende Saison.»
Aus der IDM Superstock-Abteilung lag Roman Stamm mit seiner Schnock-Kawasaki vorne. «Er kam sehr gut zurecht», versichert der Pirelli-Techniker. «Marvin Fritz war noch nicht ganz einsatzfähig, da wohl noch Teile fehlten. Lucy Glöckner kam auch im Regen gut klar und hat zum ersten Mal bei solchen Bedingungen das Knie an den Boden bekommen. Okay, das lag jetzt nicht nur an den Reifen. Die Strecke in Almeria hat wirklich sehr viel Grip.»
Jetzt heisst es für die Pirelli-Mannschaft, die gesammelten Daten auszuwerten. Aus Italien waren extra die Techniker aus der Entwicklungs- und Mischungsabteilung nach Spanien gereist und lassen nun die Erkenntnisse in die nächste Reifengeneration mit einfliessen. Beim IDM-Lauf Anfang Mai auf dem Lausitzring sollen bereits die ersten neuen Modelle dabei sein.