Markus Schlosser (Yamaha): «Geht natürlich ums Geld»
Markus Schlosser und Beifahrer Marcel Fries in Hockenheim auf ihrer LCR Yamaha 600 ccm
Die beiden letzten Rennen zur IDM Seitenwagen 600 ccm auf dem Hockenheimring waren für Markus Schlosser und seinen Beifahrer Marcel Fries sinnbildlich für die ganze Saison, nämlich irgendwie unbefriedigend. Am Ende wurden sie mit 134 Punkten Vizemeister in der «kleinen» Sidecarklasse, immerhin 141 Zähler hinter den überragenden Briten Tim Reeves/Mark Wilkes, die sich mit der Maximal-Punktzahl 275 den Titel eines Internationalen Deutschen Meisters sichern konnten.
Zum Auftakt der diesjährigen IDM Seitenwagen wurden Schlosser/Fries auf dem Lausitzring einmal Zweite und einmal Dritte, genauso im belgischen Zolder, und in Schleiz kamen sie mit ihrer LCR Yamaha auf Platz 3 und 4 ins Ziel. Da die beiden Schweizer ihr Hauptaugenmerk auf die Weltmeisterschaft richteten und sehr auf ihr Budget achten mussten, ließen sie die beiden Rennen im tschechischen Most aus.
In Assen fand nur ein Seitenwagenlauf statt, Schlosser/Fries wurden wieder Zweite hinter Reeves/Wilkes. Was aber niemand außer dem Team wusste: Markus Schlosser fuhr mit großen Schmerzen, denn er hatte zuvor einen Arbeitsunfall gehabt, der ihn im Gespann sehr behinderte – auch noch in Hockenheim.
Zum Saisonabschluss auf dem Hockenheimring hatten die Schweizer zudem großes Pech. Im ersten Lauf verbrannte ihnen die Kupplung und im zweiten fiel Marcel Fries unglücklich aus dem Boot, nachdem sie immer näher an die Briten heran gefahren und drauf und dran waren, sie endlich einmal einzukassieren.
Den letzten Lauf der Seitenwagen-Weltmeisterschaft im fernen Estoril in Portugal am 19. und 20. Oktober müssen Schlosser/Fries auslassen, denn beide sind aufgrund ihrer Verletzungen noch so behindert, dass sie die Rennen nicht durchstehen würden.
Markus Schlosser, einer der besten Gespann-Piloten seit Jahren, aber wie seit jeher auch ein wenig Pessimist, ist sich noch nicht klar, wie es zukünftig weitergehen wird. «Es geht natürlich ums Geld», sagt der 47 Jahre alte Schönbühler, «irgendwie müssen wir das Ganze ja auch finanzieren.»
Billiger sei der Seitenwagensport durch die Einführung der 600er-Motoren auf jeden Fall nicht geworden. Es reiche nicht, nur einen guten neuen Motor zu kaufen, man müsse auch sehr viel Geld für die Zündung und deren Programmierung oder besser den Programmierer ausgeben.
Endstand IDM Seitenwagen 600 ccm:
1. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), 275 Punkte
2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH) 134
3. Jakob Rutz/Börn Bosch (CH/D), 120
4. Josef Sattler/Uwe Neubert (D), 105
5. Bennie Streuer/Kevin Rousseau (NL/F), 92
6. Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz (A/D), 91
7. Eero Pärm/Lauri Lipstock (EST), 86
8. Markus Schwegler/Sophie Sattelberger (D), 81
9. Ilse de Haas/Ferry Segers (NL), 74
10. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 37