MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Venus/Sedlacek (LCR Yamaha 600): Test in Frankreich

Von Rudi Hagen
Markus Venus in der LCR Yamaha 600 mit seinem Team

Markus Venus in der LCR Yamaha 600 mit seinem Team

Markus Venus und sein tschechischer Beifahrer Ondrej Sedlacek testeten jetzt in Val de Vienne (F) Mensch und Material. Die 600er-Yamaha funktioniert gut, Fahrer und Beifahrer harmonieren immer besser.

Im vergangenen Jahr zog es Markus Venus ins Straßengespann. Mit einem 1000er-Renngespann, zur Verfügung gestellt von Robert Werth aus Birstein in Hessen, errang der Pfarrkirchener mit Beifahrer Patrick Werkstetter in der Internationalen Sidecar Trophy einige Podestplätze. Am Ende belegten sie Platz 2.

2024 sitzt Werkstetter selbst am Lenker eines Sidecars. Beifahrer ist Luca Schmidt, der zweimal IDM-Meister mit Sepp Sattler aus dem bayerischen Triftern wurde.

Venus, seines Zeichens siebenfacher Deutscher Meister im Bahngespannsport, der 2022 mit Beifahrer Markus Eibl zudem den Europameistertitel auf der Grasbahn holte, machte auch im Straßengespann gleich eine gute Figur. Für die kommende Saison hat sich der 41-Jährige mit dem Tschechen Ondrej Sedlacek (35) einen Beifahrer ins Boot geholt, der zuletzt mit Peter Kimeswenger (A) in der WM unterwegs war.

Jetzt testete das Team Venus eine Woche lang auf dem Circuit von Val de Vienne in Zentral-Frankreich, um für die IDM und auch für die Weltmeisterschaft gerüstet zu sein. Für Markus Venus ging es vor allem darum, seinen Fahrstil an den 600er-Motor anzupassen und das Zusammenspiel mit seinem neuen Beifahrer zu trainieren.

«Das ist ein ganz anderes Ding mit dem 600er-Motor im Gegensatz zum 1000er», erklärte Venus jetzt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «du musst hier früher bremsen und den Schwung in die Kurve mitnehmen, um sie schön rund zu fahren.» Dazu kam, dass sich Fahrer und Beifahrer erst einmal aneinander gewöhnen mussten. Venus: «Das Zusammenspiel zwischen dem Ondra und mir wurde im Laufe der Woche in Val de Vienne immer besser. Das war eine schöne Trainingswoche für uns und das bei super Wetter.»

Schon im Winter hatte man Probe gesessen in der LCR Yamaha 600, die im Besitz von Uwe Schuster aus Königswartha ist. In Frankreich kam dann die Probe aufs Exempel. «Probesitzen in der Garage ist etwas anderes als das Ausprobieren auf der Rennstrecke», so Venus, «da wurden Sitz, Bremse, Lenker, Schaltung und Griffe noch mal angepasst, damit wir im Gespann die Belastungen der Fliehkräfte beherrschen können.»

Der erste wirkliche Test für Venus/Sedlacek unter Rennbedingungen wird am 20. und 21. April beim Auftakt zur Internationalen Sidecar Trophy in Brünn sein. Wie es mit der IDM und der WM sein wird, steht immer noch nicht fest. Einschreibungen waren bisher für die Teams noch nicht möglich. Problem: Von Seiten des IDM-Promoters, der Motor Presse Stuttgart, ist immer noch keine Verlautbarung dahingehend erfolgt, ob die IDM wie bisher mit den Sidecars gefahren wird oder nicht.

Markus Venus wird auf jeden Fall auch weiterhin im Bahngespann unterwegs sein. Mit seinem Beifahrer Markus Eibl vom RSC Pfarrkirchen wird zu Ostern im nahen Pocking gefahren, dann folgt ein Training auf der Heimbahn in Pfarrkirchen. Weitere Renntermine wie Herxheim und Altrip stehen ebenfalls fest. Das große Ziel ist das EM-Finale in Uithuizen (NL) Ende August.

In Val de Vienne fuhr mit Thomas («Tommy») Kunert (56) neben Venus noch ein prominenter deutscher Bahnsportler mit. Der elffache Europameister aus Memmingen pilotierte ein 1000er-Sidecar von Robert Werth, mit dem Venus 2023 in der Trophy gefahren ist. Kunerts Beifahrer war Dominik Werkstetter, der normalerweise als Solist mit B-Lizenz erfolgreich Gras- und Sandbahnrennen fährt.

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