MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Die Blamage von Schleiz: Das war Dilettantismus pur

Von Rudi Hagen
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Das nächste Rennwochenende in der IDM steht an. Auf dem Red Bull Ring fahren auch die Sidecars. Diesmal wieder WM und IDM zusammen. Die besten IDM-Teams fehlen jedoch. Das hätte nicht sein müssen.

Für die Rennen 7 und 8 der IDM Sidecars am kommenden Wochenende liegt die Starterliste vor. Neben den Teams der Seitenwagen-WM nehmen sieben Sidecars, die für die IDM gewertet werden, auf dem Spielberg-Kurs teil.

Das sind Cable/Richardson (GB, LCR Yamaha), Kimeswenger/Sedlacek (A/CZ, LCR Yamaha), Vinet/Pirat (F, LCR Yamaha), Zimmermann/Mahl (D, ARS Yamaha), Peugeot/Peugeot (F, LCR Yamaha), Schwegler/Kopecky (D/CZ, LCR Yamaha) und Archer/Christie (GB, ARS Yamaha).

Die beiden führenden Sidecar-Teams in der IDM, Josef Sattler und Beifahrer Luca Schmidt sowie Lennard Göttlich mit Beifahrer Lucas Krieg, fehlen auf dem Red Bull Ring. Wie bekannt, schmierten die vier Unglücklichen in Schleiz auf einer Ölspur ab. Mit hammerharten Folgen.

«Sepp» Sattler erwägt seinen Rücktritt vom aktiven Sport, nachdem der Prototyp seines Gespanns einen Totalschaden erlitten hat. Luca Schmidt, bei dem anfangs Rückenverletzungen vermutet wurden, steht ohne seinen Fahrer da. Lucas Krieg, der erst seit Saisonbeginn bei Lennard Göttlich im Boot assistiert, hat einen offenen Handbruch erlitten und fällt voraussichtlich die ganze Saison aus.

Lennard Göttlich, der hoffnungsvolle Nachwuchs-Pilot aus dem sächsischen Eibau, versteht die (Funktionärs-) Welt nicht mehr, nachdem die Rennleitung die beiden Bonovo Action-Teams nach dem Unfall eingangs der sauschnellen Seng disqualifiziert hatte.

Was sollte das? Warum wurde das Rennen nicht zum Stand der vorletzten Runde gewertet? Warum hat der Race Director nicht die rote Flagge zeigen lassen? Dazu wäre Zeit genug gewesen. Ein Neu-Start wäre angesichts dreier verbliebener Teams, die sich anschließend auch noch auf das Siegerpodest trauten, Unsinn gewesen.

Und das Traurigste bei der ganzen Geschichte ist die fehlende Kommunikation nach dem Unfall und auch die Dreistigkeit, mit der das Geschehen verharmlost wurde. Da traute sich der Sprecher bei der Siegerehrung zu sagen: «Es ist ein bisschen Öl auf der Strecke, aber alles ist glimpflich abgelaufen, es geht allen Beteiligten gut, das ist die Hauptsache.»

Und der Kommentator beim Livestream von Radio Victoria gab «eine Info vom Race Director» über das Mikro weiter mit den Worten «es war nicht so gravierend wie es aussah, that’s racing, so kann es laufen.»

Das ist bitter und beschämend, denn zu dem Zeitpunkt wusste niemand außer dem Rettungspersonal in der Seng, wie es um die Verunfallten wirklich stand. Und schlimmer noch, ob sie überhaupt noch am Leben waren oder nicht. Selbst die Familienangehörigen wussten nicht Bescheid. Eine ganz schlimme Blamage aller Verantwortlichen oder anders gesagt, das war Dilettantismus pur.

Wirklich aufklärende Worte vom Race Director oder vom Serienmanager hat es bisher zu den Geschehnissen in Schleiz nicht gegeben.

Vom Sportlichen her könnte es etwas Licht am Horizont der Sidecar-Fans geben, dann nämlich, wenn sich Lennard Göttlich und Luca Schmidt zusammentun und den Rest der Saison gemeinsam bestreiten würden.

Stand IDM Seitenwagen nach 6 Rennen:
1. Sattler/Schmidt 120 Punkte
2. Göttlich/Krieg 88
3. Peugeot/Peugeot 77,5
4. Kimeswenger/Sedlacek 61
5. Zimmermann/Mahl 54
6. Cable/Richardson 48
7. Remse/Wechselberger 27
8. Vinet/Pirat 27
9. Archer/Christie 24
10. Schwegler/Kopecky 10

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