IDM Supersport 600: «Rossi war ein Vorbild»
Valentino Rossi
Wo er war, wollen sie hin. Während am vergangenen Wochenende in Valencia der neunfache Weltmeister Valentino Rossi mit einem zehnten Platz dem Ende seiner immens erfolgreichen GP-Karriere entgegenfuhr, hat es auch zahlreiche Piloten der IDM nicht kaltgelassen, dass Rossi zumindest den MotoGP-Helm an den Nagel hängt.
Patrick Hobelsberger
«Natürlich ist Valentino Rossi ein Vorbild und war es auch für mich und ich habe immer gerne verfolgt, wie er Rennen gewonnen hat. Bei denen er oft sehr dominant war. Er ist auf alle Fälle ein großes Vorbild. Ich würde mal sagen, es ist ähnlich wie beim Agostini oder bei Capirossi. Irgendwann kommt einfach die Zeit, wo es nicht mehr so funktioniert. Man wird älter, es kommen junge Fahrer nach. Und manchmal ist es auch so, dass man es den jüngeren, schwächeren und aufstrebenden Talenten gönnt, dass sie Weltmeister werden. Wie jetzt zum Beispiel Quartararo oder 2013 Marc Marquez. Ich denke nicht, dass das mit Rossis Rücktritt jetzt ein sehr großer Verlust ist, oder ein sehr großes Problem wird. Die Leute kommen nach, definitv. Es war damals mit Agostini fast das gleiche. Da haben auch einige gefragt, ob der Sport überhaupt noch dasselbe ist, wenn der nicht mehr da ist. Es gibt immer einen Helden im jeweiligen Sport. Der Sport wird sowieso immer aufs Maximum getrieben. Daran wird sich nichts ändern. Und Rossi bleibt sowieso im Fahrerlager, als Teammanager, Teambesitzer, Fahrermanager. Alles mögliche auf alle Fälle. Er macht ja auch die VR46-Akademie weiter und wird da mit Sicherheit einige Talente spotten und sich um den einen oder anderen intensiver kümmern. Oder in allen drei Klassen einen Fahrer einsetzen. Ich denke nicht, dass das ein großes Problem wird. Echt Respekt, dass er das so lange durchgezogen hat. Langsam aber sicher sollte und müsste er eben einen Platz freimachen für die Jüngeren, die nachkommen. Es ist an der Zeit und der Rücktritt definitiv die richtige Entscheidung. Ich hoffe, dass sich jetzt ein paar Junge auf sein Moped setzen und schneller und besser sind und die es auch verdienen.»
Max Enderlein
«MotoGP Rennen ohne Vale ist eine sehr komische Vorstellung. Vale hatte schon immer etwas Magisches. Eine Art, die schwierig in Worte zu fassen ist. Ich erinnere mich gerne an meine Erlebnisse als Fan am Sachsenring. Wenn Valentino damals an den Tribünen vorbeigefahren ist und er von allen Seiten bejubelt wurde, sorgte das schon für extrem viel Gänsehaut. Die MotoGP in der Post-Rossi Ära wird an Fan-Kult verlieren, da bin ich mir sicher.»
Rob Hartog
«Für mich war Rossi von Anfang an ein Idol. Bei den Ergebnissen, die er erzielt hat, kann man nur sagen, dass er ein großartiger Rennfahrer ist. Selbst in diesem Jahr, als die Ergebnisse nicht so gut waren, habe ich immer ein Auge darauf geworfen, wo er gefahren ist. Es ist also sicher jemand, den man nächstes Jahr in der Startaufstellung vermissen wird.»
Jan Ole Jähnig
«Mit Vale verliert der Motorsport einen Fahrer, der den Sport geprägt hat, wie kein anderer und der für jeden Fahrer mehr als ein Vorbild ist. Es wird natürlich ein ungewohntes Bild sein nächstes Jahr ohne ihn, aber er bleibt ja zum Glück im Fahrerlager noch erhalten. Jetzt kann man ihm nur das Beste für seinen Weg auf vier Rädern wünschen.»
Andreas Kofler
«Rossi war für mich ein Idol, er hat Sachen geschafft, die nur er geschafft hat und allein, dass er sich jeden Fahrstiehl neu angelernt hat, der in seiner Karriere auf ihn zu gekommen ist, ist ein Wahnsinn. Ich bin schon sehr gespannt, wie es ihm mit seinem MotoGP-Team gehen wird und ich bin auch sehr neugierig, was er nach der MotoGP machen wir. Denn komplett aufhören wird er sicher nicht.»
Martin Vugrinec
«Wie für die meisten Fahrer meiner Generation war er ein Mann, zu dem wir aufschauten. Eine wahre Legende des Sports. Ich habe sogar meine ersten Schritte im Rennsport mit der ikonischen Nummer 46 gemacht, wegen Rossi und seinen Ergebnissen auf der Strecke. Natürlich habe ich mit der Zeit gemerkt, dass nicht alles so ist, wie es im Fernsehen aussieht, aber nichtsdestotrotz hat er den Sport für immer verändert. Ich glaube nicht, dass die MotoGP etwas vermissen wird, denn der Wettbewerb ist einfach so hart und interessant. Ich wünsche ihm alles Gute im Leben nach den Rennen, er hat es verdient.»
Damien Raemy
«Buuh, in Valencia ist eine Ära zu Ende gegangen. MotoGP ohne Valentino ist ein Gedanke, der sich irgendwie komisch anfühlt. Ich denke, es wird ein komischer Moment, wenn er in Qatar 2022 nicht mehr am Start stehen wird. Klar werden wir diesen charismatischen Kerl auf der Rennstrecke vermissen. Auch für mich war er immer ein Vorbild, ich kann mich noch sehr gut an die erste Begegnung mit ihm erinnern. Das war 2009 bei meinem ersten WM-Rennen auf dem Sachsenring. Das ganze Wochenende war bereits sehr aufregend und ich war sichtlich nervös und dann dem großen Valentino zu begegnen. Das war ein echt schöner Moment. Wir können nicht viel mehr als Danke sagen, danke Vale für alles was du für unseren geliebten Sport gemacht hast. Grazie Vale.»
Bastian Ubl
«Valentino ist für mich nicht nur ein Vorbild, sondern die Person für mich, die Tausende von Menschen zusammengebracht hat, um unseren Sport zu feiern und zu verkörpern. Ich werde ihn sehr vermissen, denke aber, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Ich freue mich, ihn weiterhin als Teamchef im Fahrerlager zu sehen und hoffe, dass er weiterhin so in die Nachwuchsarbeit investiert, wie er es die letzten Jahre getan hat. Schön wäre, wenn er eine internationale Schule für Racer aufmacht, damit auch Racer aus anderen Ländern, wo der Sport nicht so unterstützt wird, die Chance bekommen, sich auf internationalem Boden zu beweisen.»
Stand der IDM Supersport 600 2021
1 Patrick Hobelsberger 250
2 Valentin Debise 174
3 Glenn van Straalen 119
4 Max Enderlein 118
5 Kevin Wahr 111
6 Rob Hartog 105
7 Christoph Beinlich 99
8 Thomas Gradinger 97
9 Jan-Ole Jähnig 85
10 Andreas Kofler 80
11 Martin Vugrinec 57
12 Dino Iozzo 52
13 Melvin Van der Voort 52
14 Damien Raemy 40
15 Marcel Brenner 32