MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Team Eder und Gradinger zielen auf SSP-WM 2024

Von Esther Babel
Thomas Gradinger will wieder in die WM

Thomas Gradinger will wieder in die WM

Die IDM Supersport soll für Thomas Gradinger und seinen Teamchef Tom Eder nur ein Zwischenschritt Richtung WM sein. Nach den geplanten Wildcard-Einsätzen in diesem Jahr ist der Aufstieg geplant.

Seit diesem Jahr wird in der IDM Supersport das aus der Weltmeisterschaft importierte Next-Generation-Reglement angewandt. Damit werden neben den klassischen Supersportlern von Yamaha oder Kawasaki auch andere Motoren-Konzepte wie die von MV Agusta oder Triumph zugelassen. Um eine relative Ausgeglichenheit zu erreichen, müssen die einen aufgemotzt und die anderen eingebremst werden. Vor allem das Aufmotzen gibt es nicht umsonst.

Während das neue Reglement aus finanzieller Sicht schon einige Opfer gefordert hat, ist man im Team Eder Racing, welches mit dem Österreicher Thomas Gradinger in der IDM am Start ist, froh über den Schritt, den die IDM-Oberen getroffen haben. «Für uns ist das neue Regelwerk kein Nachteil», urteilt Teamchef Tom Eder. «Wir haben dieses Jahr eh vor, ein paar Gaststarts in der Weltmeisterschaft zu machen.» Gradinger war schon einmal in der WM unterwegs, doch wirklich geschmeidig lief es mit dem damaligen Team dort nicht.

Jetzt will man gemeinsam einen neuen Anlauf auf die große Bühne starten. «Wir haben mal Nennungen abgegeben für Imola, Most, Magny Cours und Portimao», zählt Eder auf. Man hofft auf die Zusage für drei Events. Das Team, das seine Mitglieder aus dem Freundeskreis rekrutiert hat, plant auch in Zukunft Richtung WM. «Auch dann würden wir wie bisher alles selber machen. Wir sind ein privates Team aus Freunden, Sponsore und Unterstützer und alle zusammen helfen da mit, dann packt man das.»

«Die IDM ist für uns schon das Sprungbrett zur WM», so Eder. «Das neue Reglement ist natürlich auch für uns eine Budget-Frage. Aber dann hat man quasi für die WM schon alles vorbereitet.» Auch wenn die bayerisch-österreichische Truppe noch nicht weiß, bei welchem WM-Lauf sie willkommen ist, laufen die Vorbereitungen bereits. «Etwa 30 Tage vor dem jeweiligen Rennen bekommt man Bescheid, ob man akzeptiert wurde», schildert Eder. «Da muss man so Sachen wie Motor und Elektronik schon fertig habe und kann nicht erst anfangen. Aber für das alles haben wir gute Leute, die sich mit dem Reglement vertraut machen.»

«Wenn es dann für 2024 mit dem gemeinsamen Aufstieg in die WM klappt», erklärt der 38-Jährige, der sein Geld als Elektro-Installateur verdient, «wollen wir das auch selber machen. Doch schon jetzt wäre natürlich eine Finanzspritze für den Weg zur WM herzlich willkommen. Rennsport ist eben unsere Leidenschaft.» Im Vorjahr wurde Gradinger noch von Verletzungspech gebeutelt, ist aber laut Eder wieder fit. «Und sollte es ihn doch irgendwo noch zwicken», weiß er, «sagt er uns das eh nicht.»

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