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Hertrampf und Wahr: Die stressfreie Trennung

Von Esther Babel
Kevin Wahr

Kevin Wahr

Kevin Wahr wird ab sofort nicht mehr für das Triumph-Team von Denis Hertrampf antreten. Nach einem mühsamen Comeback konnten die Ergebnisse den beiden auf Dauer nicht reichen.

Statt mit einem Fahrer-Quartett ist das Team um Denis Hertrampf auf dem Schleizer Dreieck als Ein-Mann-Show am Start. Nachwuchspilot Luca Göttlicher muss am vierten IDM-Wochenende gemeinsam mit Lothar Kraus allein die Stellung in Thüringen halten. Die beiden Superbike-Piloten Vladimir Leonov und Oliver König haben einen Krankenschein eingereicht und können nicht fahren. Und vom Supersport-Duo Kevin Wahr und Luca Göttlicher blieb am Ende nur Göttlicher übrig. Kevin Wahr wird die restlichen IDM-Rennen nicht mehr bestreiten.

Nachdem Teamchef Denis Hertrampf und Kevin Wahr schon vor dem IDM-Lauf in Most die Köpfe zusammengesteckt hatten, kam nach dem Rennen in Tschechien und im Vorfeld von Schleiz dann die gemeinsame Entscheidung, das Triumph-Projekt nicht gemeinsam weiter fortzuführen. «Die Trennung war eine gemeinsame Entscheidung von uns», betont Hertrampf, «irgendwie verstehen wir uns jetzt fast sogar besser. Kevin wird ein Teil unserer Familie bleiben und auch in Hockenheim dabei sein.» Dann allerdings nicht mehr als Rennfahrer, sondern als Fußgänger.

Wahr hatte sich 2013 in überlegener Manier den Meistertitel in der IDM Supersport geholt. Auch in den Folgejahren war er immer wieder aufs IDM-Podest gefahren. Nach seiner letzten vollen Saison 2018 beschränkten sich seine Renneinsätze auf vereinzelte Gastauftritte. Stattdessen widmete sich der Schwarzwälder verstärkt seiner Familien und seiner Firma. Nach einem erfolgreichen Gast-Auftritt mit der Hertrampf-Triumph beim IDM-Finale 2023 wollte es Wahr nochmal wissen und man einigte sich auf eine gemeinsame Saison 2024.

Nur als Ausgleich dürfte sein Comeback als Permanent-Rennfahrer wohl nicht dienen, denn als Ex-Meister hat man doch sicherlich gewisse Ansprüche? Dies relativiert Kevin Wahr jedoch mit folgenden Worten bereits im Frühjahr: «Man muss das realistisch sehen und eine realistische Antwort, ich habe keine Ahnung. Von außen betrachtet ist es unrealistisch, mit jungen Halb- oder Voll-Profis, die den ganzen Tag nichts anderes machen, mithalten zu können. Ich muss riesig froh sein, wenn ich vorn mitfahren könnte. Gleichzeitig will ich aber nicht nur mitfahren. Wir träumen durchaus von tollen Ergebnissen, aber mit Vernunft.»

Auch jetzt gewann am Ende die Vernunft, denn die Ergebnisse im Mittelfeld der aktuellen Saison waren weder nach Wahrs Geschmack noch nach dem seines Teamchefs. Das vorzeitige Saison-Ende der logische Schluss. Jetzt liegt der Ball in Göttlichers Hälfte. «Er entwickelt sich zu unserer vollsten Zufriedenheit, so wie wir es erwartet haben», bestätigt Hertrampf, «dafür bekommt er jetzt noch ein wenig mehr Support.»

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