Marvin Siebdrath (Yamaha): Platz 11 – dann abgeräumt
Auch die Unterstützung von Sandro Cortese half Marvin Siebdrath in Most nicht weiter
Für die Truppe von Max Enderlein aus Sachsen war das IDM-Wochenende im grenznahen Most gefühlt ein Heimrennen. Das Autodrom Most in Nordböhmen ist nicht zuletzt auf Grund seiner Nähe zum Sachsenring bei vielen Fahrern der Region sehr beliebt und wird gern genutzt.
Während Teamchef Max Enderlein in der Superbike-Klasse startete, vertrat Marvin Siebdrath die Farben des Teams Yamaha Racing by M32 in der IDM Supersport. Der 20-jährige Sachse aus Wildenfels reiste nach seinem ersten IDM-Supersport-Podestplatz zuletzt in Oschersleben gestärkt in das südöstliche Nachbarland.
Und das mit einer gewissen Vorfreude. Siebdrath: «Ich hatte mich sehr auf Most gefreut, weil ich die Strecke ganz cool finde. Sie ist ziemlich anspruchsvoll, weil es ein paar knifflige Stellen und einige Bodenwellen gibt.»
Der reine Trainingsfreitag hatte mit Platz drei in den freien Trainings für ihn sehr gut begonnen, resümierte er später: «Ich habe mich auf dem Motorrad mit dem gleichen Stand von Oschersleben echt gut gefühlt. Für Samstag haben wir trotzdem eine kleine Änderung fürs Vorderrad vorgenommen, um einfach noch ein bisschen mehr Stabilität zu bekommen. Das hat gut funktioniert und mit P6, beziehungsweise P5 ohne den Gaststarter aus der WM, im ersten Qualifying war ich sehr zufrieden. Ich wusste aber, dass ich noch schneller konnte, habe es nur nicht richtig auf die Strecke gebracht.»
Bei noch besseren äußeren Bedingungen beim zweiten Qualifying purzelten die Zeiten bei durchweg allen Fahrern, außer bei einem, nämlich bei ihm selbst, was er so erklärte: «Im zweiten Zeittraining wollte ich noch einmal angreifen, wurde aber durch eine schleifende Kupplung ausgebremst. Somit war es nicht möglich, meine Zeit aus dem ersten Qualifying zu verbessern, was sehr ärgerlich war. Am Ende war es so nur der zehnte Startplatz.»
Diesen zu verbessern, war natürlich der Plan fürs erste Rennen am Samstagnachmittag, doch es kam anders. «Mein Start im ersten Rennen war okay. Es war kein guter Start, aber auch kein extrem schlechter. Mein größeres Problem waren dann die Rangeleien in der ersten Kurve, wo einer unmittelbar vor mir stürzte und ich fast komplett anhalten musste. Ich bin dann nur als 15. aus der ersten Runde gekommen, da war der Zug eigentlich schon abgefahren. Ich konnte mich dann zwar noch bis auf Platz elf vorarbeiten, aber die Lücken nach weiter vorn zu schließen, war einfach nicht mehr möglich. Das war ärgerlich, denn ich hätte die Pace für die Top-5 gehabt. Aber wie gesagt, das Chaos in der Startkurve hat mein Rennen praktisch ruiniert», erklärte er seinen Unmut über das unbefriedigende Resultat.
Am Sonntag hatte Siebdrath dann sogar noch größeres Pech. Schon in der dritten Runde wurde er vom zweiten Sachsen im Feld, seinem Fahrerlager-Kumpel Lennox Lehmann aus Dresden, auf Platz sechs liegend, unbeabsichtigt, weil mutmaßlich von einem technischen Defekt ausgelöst, aus dem Rennen gekegelt. «Im Warm up war ich mit alten Reifen schneller als am Samstag im Qualifying. Im Rennen hatte ich einen ziemlich guten Start und konnte in der ersten Rennrunde gleich mal drei Plätze gutmachen. In Runde zwei war ich schon Sechster mit Anschluss an die Podiumsplatzierungen und habe mich extrem stark gefühlt. Dann hat mich Lennox leider abgeräumt, wofür er aber wohl nichts konnte», seufzte er anschließend.
„Marvin Siebdrath bleibt aber optimistisch. «Wir nehmen das Positive mit, denn der Speed ist absolut da. Wir können um die Podiumsplatzierungen kämpfen und sind voll konkurrenzfähig», lautete sein persönliches Resümee.
Max Enderlein fügte in seiner Funktion als Teamchef noch hinzu: «Es war natürlich super ärgerlich, dass Marvin im zweiten Rennen nicht zeigen konnte, was er drauf hat. Leider hat er im ersten Rennen Probleme gehabt, sich in den ersten Runden gleich gut zu etablieren und hat da enorm verloren. Das ist auf jeden Fall ein Thema, an dem wir arbeiten müssen. Im zweiten Rennen hat er es besser gemacht, aber dann kam leider der Ausfall, für den er nichts konnte. Er hat aber wieder gezeigt, dass er in der Klasse einer der Top-Piloten ist. Wir werden weiter hart arbeiten und uns beim nächsten Rennen gut präsentieren.»