Marcel Brenner will nach IDM-Test in die WM-Punkte
«Es super, hier dabei zu sein. Ich kenne ja einige Fahrer aus der IDM und Dirk (Geiger) ist ja auch ein Kumpel von mir. Es war supercool und wir haben auch einiges zusammen gemacht. Es ist immer schön, hier dabei zu sein», freute sich Marcel Brenner zu Beginn des Gesprächs mit SPEEDWEEK.com am Ende des IDM-Laufes in Most.
Allerdings war der 26-jährige Schweizer nicht um zum Spaß zu haben im Norden Tschechiens, sondern natürlich, um sich auf den WM-Lauf vom 19. bis 21. Juli an gleicher Stelle vorzubereiten. Sein Hauptaugenmerk lag allerdings zunächst darauf, einem gravierenden Bock an seiner Kawasaki auf die Schliche zu kommen. «Das Ziel war schon lange, in Most bei der IDM zu testen, damit wir für die WM hier bereit sind. Umso besser war es, weil wir zuvor in Misano große Probleme mit dem Fahrwerk hatten und diese kurz danach in der Werkstatt beheben konnten. Ich kam trotzdem mit einem unguten Gefühl nach Most, aber schon nach den ersten Runden wusste ich, dass wir den Fehler wirklich gefunden hatten. Das war wichtig, dass wir uns davon noch einmal auf einer Rennstrecke überzeugen und danach ernsthaft am Motorrad arbeiten konnten», klärte er auf.
Seine reinen Ergebnisse im IDM-Feld mit Platz 5 und gut acht Sekunden Rückstand auf den Sieger Andreas Kofler im ersten Lauf sowie Rang 4 mit knapp sieben Sekunden hinter dem erneut siegreichen Österreicher im zweiten sahen auf den ersten Blick nicht gerade berauschend aus, doch muss man das relativieren. So musste er im zweiten Rennen gleich im ersten Eck nach dem Start geradeaus in den Notausgang und kam am Ende der ersten Runde nur als 14. bei Start und Ziel vorüber. Von da aus noch bis auf den vierten Platz vorzufahren, konnte sich dann doch durchaus sehen lassen.
«Ich war natürlich schon motiviert, hier etwas zu zeigen und vielleicht ein Podium zu holen. Aber ich wusste natürlich auch, dass das Niveau in der IDM ziemlich hoch ist. Ich war auch erstaunt, dass so viele so schnell fahren. Deshalb war es keine Enttäuschung, dass es nicht fürs Podest gereicht hat», ordnete er seine Resultate ein.
Zudem wusste er zu berichten, dass die Ergebnisse nicht der Fokus waren, sondern vielmehr das Testen. «Wir haben eigentlich in jeder Session etwas ausprobiert. Wir haben nie gesagt, das passt jetzt und so fahren wir das Wochenende weiter. Wir haben immer wieder irgendetwas ausgetestet. Wir haben das nicht wie ein klassisches Rennwochenende durchgezogen, sondern Session für Session was probiert. Egal ob es besser oder schlechter wurde. Wir sind jede Session mit einem anderen Setup gefahren. Selbst vom ersten auf das zweite Rennen haben wir noch was geändert.»
Ins Detail ging er dazu mit folgenden Worten: «Meine Ziel-Pace war eigentlich eine halbe Sekunde schneller, doch die konnte ich nicht ganz gehen, wie ich wollte. Im Rennen wollte ich 1:36 Mitte konstant fahren, doch es waren nur 1:37 tief bzw. am Ende 1:36 hoch. Mir fehlte da noch ein bisschen, daran werden wir weiterarbeiten.»
Zum Vergleich: 2023 hatte man mit 1:36,5 min. ganz gute Aussichten auf einen Platz in den Punkten.
Dass er der einzige WM-Supersportler in Most war, kommentierte er so: «Das habe ich schade gefunden, denn es wäre wegen der Referenzen auch für uns gut gewesen. Da habe ich mir dann die Referenzen anhand der Zeiten der letzten zwei Jahre selbst gesetzt, wobei es von 2022 auf 2023 einen ziemlichen Sprung gab. Den sehe ich in diesem Jahr nicht. Im Vergleich war ich mit meinen Zeiten nahe an den Top-15 2023, wollte aber eigentlich in Richtung Top-10 kommen. Ich denke trotzdem, dass übernächste Woche in Donington sowie dann eine Woche später in Most Punkte drin sein sollten.»