Kjel Karthin: IDM Superstock 600 mit Hertrampf Suzuki
Kjel Karthin wechselt nun doch die Klasse
Bis Ende letzter Woche war Kjel Karthin der einzige Pilot, der sich für die IDM SuperNaked angemeldet hatte. Der Duisburger hatte im Vorjahr die damals neu eingeführte Klasse, die zusammen mit der IDM Supersport an den Start ging, gewonnen. Durch den späten Liefertermin der neuen Suzuki GSX R 1000 verschob man den für dieses Jahr eingeplanten Aufstieg in die IDM Superstock 1000. Ein weiteres Jahr in der IDM SuperNaked sollte es werden.
Doch alleine wollte Karthin, der schon im Vorjahr mit wenig Konkurrenz zu tun hatte, dann doch nicht seine Kreise ziehen. Die Suche nach einem Teamkollegen war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. «Kjel wird auf keinen Fall wieder mit so wenig Startern in dieser Klasse fahren», stellte dann auch sein Vater Detlef Karthin ummissverständlich klar. «Also stehen wir 5 Wochen vor dem Saisonbeginn ohne Motorrad da. So steht es um den deutschen Nachwuchsrennfahrer, einige haben keinen Anstand und die Nase zu hoch und die Talente, die heiß und voller Tatendrang sind, werden vom System gestoppt.»
Nachdem die erste Wut verflogen war, machten sich die beiden Karthins auf die Suche nach Lösungen und wurden bei Denis Hertrampf fündig. In Kooperation mit Suzuki Deutschland wurde mit heisser Nadel ein neues IDM Paket gestrickt. «Kjel hat ein gutes Bike verdient und gehört in die Suzuki-Familie», begründet Denis Hertrampf sein Engagement. Schon im Vorjahr war das Team Hertrampf in der IDM Supersport erfolgreich. Mit Nachwuchspilot Christian Stange landete man mehr als einmal auf dem Podium. Stange wanderte inzwischen zu Kawasaki ab, was sich nun für Karthin als Lösung für die SuperNaked-Misere entwickelt.
Für Karthin wird der Umstieg in die IDM Superstock 600 ein Sprung ins kalte Wasser. Vor dem offiziellen Frühjahrstraining der IDM, eine Woche vor dem ersten Rennen auf dem Lausitzring, gibt es keine Gelegenheit mehr, das neue Motorrad bei Testfahrten kennenzulernen. «Ich bin glücklich, dass alles so reibungslos und unkompliziert mit Denis funktioniert hat», ist sich Kjel Karthin dennoch bewusst. «Nach dem ersten Schock, dass ich als Einziger in der SuperNaked-Klasse gelistet war, kamen erst einmal Ängste und ein wenig Verzweiflung auf. Dann ging es zusammen mit meinem Team ans Rechnen. Für uns ist der Wechsel ein grosser finanzieller Schritt, doch gemeinsam mit Denis, Suzuki Deutschland und allen Sponsoren wird es nun möglich. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Denis, da ich ihn nicht nur als Mensch schätze, sondern er auch einiges an Know-How mitbringt und ich noch viel lernen kann.»