Oreca weiter dem Peugeot 908
Der Ruhestand muss noch warten: Peugeot 908
«Die Nachrichten über meinen Tod sind stark übertrieben» - noch diesem Zitat von Mark Twain hält es offenbar auch Oreca mit dem eigentlich bereits ausgemusterten Peugeot 908 HDi FAP. Das Selbstzünder-Coupé hatte sich mit dem Sieg bei den 1000km von Zhuhai im Herbst bereits offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Doch Oreca spendiert dem 908 nun noch eine weitere Saison und schickt den LMP1 in den ILMC. Dafür wird der seit 2007 im Einsatz stehende 908 nochmals modifiziert, mit kleineren Luftmengenbegrenzern und weniger Ladedruck wird die Leistung des 5.5-Liter-V12 stark beschnitten und die Leistung der neuen Generation LMP1 angeglichen.
Die Saison beginnt für die Meistermannschaft der LMS bei den 12h von Sebring, damit kommt es dann in Florida zum vermutlichen endgültig letzten Duell des Peugeot 908 gegen zwei werksseitig eingesetzte und ebenfalls leistungsreduzierte Audi R15++.
David Floury, der technische Direktor von Oreca, sieht sich mit dem Peugeot noch bestens gerüstet: «Ein neues Auto hätte auch einen späteren Liefertermin bedeutet. Nun können wir Sebring unter den bestmöglichen Voraussetzungen in Angriff nehmen und können das Fahrzeug in seiner neuen Konfiguration vorher testen.»
Das Oreca beim Peugeot 908 bleibt, dürfte aber auch an mangelnden Alternativen gelegen haben. Der eigene Oreca 01 ist veraltet und Peugeot wird den neuen 90X, der am kommenden Donnerstag in Paris vorgestellt wird, im ersten Jahr noch nicht an Kunden herausrücken. Peugeot hat sich im Gegensatz zu Audi noch nicht werksseitig zu einer Teilnahme am ILMC bekannt, mit dieser Zusage wird allerdings am Donnerstag gerechnet.
Als Fahrer hatte Hugh de Chaunac bereits kurz vor Weihnachten Loïc Duval und Nicolas Lapierre bestätigt, der dritte Fahrer für einen Le Mans-Einsatz ist weiter offen.
Nach dem Peugeot-Debakel in Le Mans 2010 ist die Strategie von Oreca in kommenden Juni mit dem bewährten 908 auch eine andere: «Da wir in Le Mans mit weniger Leistung fahren müssen als bisher, ist unser Ziel nun die Zuverlässigkeit und nicht die reine Performance.»