Sebring: Erstmals vier verschiedene LMP3 am Start
Endlich da: Der Ave-Riley AR-2
Die LMP3-Klasse ist am Sportwagen-Himmel nicht mehr wegzudenken: 2015 vom Le-Mans-Veranstalter ACO als preiswerte Einstiegsklasse unter LMP1/LMP2 ins Leben gerufen, hat sich die Kategorie inzwischen fest etabliert. (Hier eine Erklärung zur LMP3 auf SPEEDWEEK.com) Und nachdem die LMP3-Wagen nach dem europäischen auch bereits den asiatischen Markt erobert haben, wird nun in Nordamerika Gas gegeben. Dazu hat die IMSA eine eigene Serie ausgerufen: Die sogenannte IMSA Prototype Challenge. Dort treten die LMP3 als Gesamtsieg-Fahrzeuge auf und werden von offenen Mazda-Elan DP02 als Feldfüller ergänzt. Startschuss in das neu aufgestellte Championat ist am übernächsten Wochenende. Im Rahmenprogramm der 12 Stunden von Sebring werden zwei 45-minütige Läufe ausgetragen. Insgesamt werden sieben Rennwochenenden auf traditionsreichen Strecken (Sebring, Birmingham, Watkins Glen, Mosport, Lime Rock, Trois-Rivières und Road Atlanta) absolviert.
Sebring wartet dazu mit einer großen Besonderheit auf: Denn erstmals werden vier verschiedene LMP3-Modelle gegeneinander antreten. Bislang war die Klasse zunächst von Ginetta (im Jahr 2015) und Ligier (2016) dominiert.
Grund für die Vielfalt: Mit dem Ave-Riley AR-2 sowie dem Norma M30 feiern gleich zwei Fahrzeuge ihre Feuertaufe.
Vor allem auf den Ave-Riley AR-2 musste lange gewartet werden. Eigentlich war das Fahrzeug schon 2016 für den Vollzeit-Einsatz in der European Le Mans Series (ELMS) vorgesehen. Doch immer wieder wurde die Homologation nach hinten verschoben. Bei den Testfahrten für das Rennen in Sebring wurde nun jedoch endlich ein Wagen genannt. Dieser wird von Projektpartner Ave Motorsports direkt eingesetzt.
Schneller ging die Fertigstellung bei Mitbewerber Norma. Dem französischen Hersteller wurde erst Mitte 2016 eine LMP3-Lizenz zugeteilt. Grund dafür war die bis dahin schwächelnde Markt-Situation in Bezug auf die Markenvielfalt. Nachdem Ex-Porsche-LMP1-Pilot Romain Dumas den M30 in Pau und Nogaro gerade einem ersten Shakedown unterzogen hat, steht bereits ein Exemplar für Sebring bereit.
Vom LMP3-Platzhirsch Ligier JS P3 werden sogar sieben Exemplare in Sebring unterwegs sein. Einer davon wird vom Hersteller (Onroak Automotive) selbst eingesetzt – ein weiterer vom ESM-Team, welches 2015/2016 in der FIA WEC am Start stand und 2017 bekanntlich auch die Nissan DPi in der Haupt-IMSA-Serie betreut. Komplettiert wird das Aufgebot einem Ginetta LMP3 vom Team Performance Tech.
Fast wäre auch das fünfte existierende LMP3-Modell in Sebring gelaufen: Das Team ANSA Motorsports verfügt zwar über einen Adess 03, hat für Sebring jedoch kurzfristig einen Ligier gemeldet.
Sechster LMP3-Hersteller ist übrigens das japanische Unternehmen Dome. Doch um deren Projekt wurde es in letzter Zeit so ruhig, dass einige Paddock-Stimmen sogar von dessen Ende wissen wollen.