MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Alessandro Zanardi mit erster Fahrt im BMW M8 GTE

Von Oliver Müller
Der gehandikapte BMW-Werksfahrer Alessandro Zanardi wird im kommenden Januar die 24 Stunden von Daytona bestreiten. Dabei wird er in einem BMW M8 GTE in der GTLM-Klasse gegen starke Konkurrenz antreten.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Wenn am Wochenende des 26./27. Januar 2019 die 24 Stunden von Daytona gestartet werden, ist auch Alessandro Zanardi mit von der Partie. Der Italiener wird einen BMW M8 GTE pilotieren und in der GTLM-Klasse gegen Porsche, Corvette, Ford und Ferrari antreten. Um sich auf den Einsatz vorzubereiten, fanden nun erste Testfahrten statt. Diese wurden im französischen Miramas abgehalten. «Ich denke, dass ich bei diesem Test enorme Fortschritte gemacht habe. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Bedingungen sehr schwierig waren. Miramas ist ohnehin keine einfache Strecke - und dann kam der Regen dazu. Es war also eine Herausforderung, bei diesen Rahmenbedingungen das Auto kennenzulernen und gleichzeitig herauszufinden, was ich während des Fahrens wann alles machen muss. Doch es war ein sehr produktiver Test», blickt Zanardi auf die drei Testtage zurück.

Doch nicht nur für den 52-Jährigen Piloten war die Ausfahrt, die insgesamt über 700 Kilometer ging, eine lehrreiche Aktion. Auch die in das Daytona-Projekt involvierten Ingenieure konnten herausfinden, wie die für Zanardi installierten Modifikationen im M8 GTE funktionieren. So fährt der beinamputierte Pilot mit einem angepassten System, welches er bereits beim DTM-Gastauftritt im Sommer in Misano zur Verfügung hatte. Dabei erfolgt das Bremsen beispielsweise über einen Hebel, welchen Zanardi mit der rechten Hand bedient. Über einen Gasring kann Zanardi den Rennwagen beschleunigen und über Schaltwippen herauf- bzw. herunterschalten. Alle Mechanismen wurden nun vom DTM-Auto auf den GT-Renner adaptiert.

Spannend ist auch der Fahrerwechsel, der bei einem 24-Stunden-Rennen unabdingbar ist. «Man muss bedenken, dass wir zusätzlich zum üblichen Fahrerwechsel auch noch das Lenkrad austauschen müssen. Wir sind konstant unter der 20-Sekunden-Marke geblieben. Einige Male haben wir den Fahrerwechsel sogar in rund 15 Sekunden vollzogen», ist Zanardi stolz. In Miramas arbeitete der Italiener mit Werksfahrer-Kollege Jesse Krohn zusammen. «Wenn man einen 'normalen' Fahrer wie Jesse beobachtet, wie schnell er aus dem Auto springt, ist das etwas anderes, als wenn man jemanden wie mich dabei sieht. Gurt lösen, den Gurt am Magneten befestigen, das Lenkrad entfernen, es jemandem reichen und aus dem Auto springen – das alles in weniger als drei Sekunden», erklärt Zanardi. « Es ist schon recht beeindruckend, und es sieht ein bisschen wie ein Tanz aus.»

Der BMW M8 GTE gab in der Saison 2018 sein Renndebüt. Jeweils zwei Boliden waren/sind in der Sportwagen-WM (FIA WEC) und der amerikanischen IMSA-Serie am Start, zu der auch die 24 Stunden von Daytona zählen. Aktuell ist noch unklar, ob Zanardi den Einsatz in Daytona in einem dritten Werkswagen oder in einem der beiden für die volle Saison eingeschriebenen M8 bestreiten wird.

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