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24h Daytona: Was erwartet uns beim IMSA-Klassiker?

Kolumne von Oliver Müller
Unterschiedliche Klassen: Acura DPi und Mercedes-AMG GT3 in Daytona

Unterschiedliche Klassen: Acura DPi und Mercedes-AMG GT3 in Daytona

Am kommenden Wochenende wird die 60. Ausgabe der legendären 24 Stunden von Daytona ausgetragen. Das Feld ist mit 61 Rennwagen prall gefüllt. Durch die BoP wird es wieder eng zugehen. Vorhersagen sind wie immer schwer.

Die 24 Stunden von Daytona sind einer der großen Langstrecken-Klassiker im Motorsport. An diesem Wochenende (29./30. Januar 2022) wird bereits die 60. Auflage des Rennens in Ost-Florida ausgetragen. In den letzten Jahren sind die Teilnehmerzahlen in Daytona wieder steigend. Für 2022 wurden satte 61 Fahrzeuge eingeschrieben. Diese Zahl birgt jedoch gleich auch schon ein Problem. Denn 61 Autos auf rund 5,7 Kilometern Streckenlänge bedeutet ordentlich Unfallgefahr. Ein Vergleich: Bei den 24h Le Mans teilen sich 62 Rennwagen rund 13,6 Kilometer Strecke. Da ist für alle natürlich viel mehr Platz vorhanden.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Regelhüter die Fahrzeuge in den einzelnen Klassen per Reglement auf ein Rundenzeit-Niveau bringen. In den beiden GTD-Kategorien gab es eine BoP (Balance of Performance) zum Start des am letzten Wochenende ausgetragenen Roar-Tests. Während des Test-Wochenendes wurde die BoP nochmals angepasst und mittlerweile wurde mit Blick auf das anstehende Wochenende nochmals Hand an die Einstufungen angelegt.

Auch in der Gesamtsieg-Klasse (Daytona Prototype international) wird ein BoP-System angewandt. Lediglich die LMP2 und LMP3 sind BoP-frei. Doch das hat im Endeffekt nichts zu bedeuten: In der LMP2 fahren nur Oreca 07. In der LMP3 gibt es mit dem Ligier JS P320 und dem Duqueine D08 zwar zwei unterschiedliche Chassis, jedoch sind diese ebenfalls ungefähr auf einem Niveau und verfügen zudem über denselben Einheitsmotor.

Lange Rede kurzer Sinn: In allen Klassen wird es ganz eng zur Sache gehen. Und ein Favorit kann eigentlich gar nicht ausgemacht werden. Im Endeffekt sind alle Fahrzeuge auf dem Papier siegfähig. Dazu kommt das angesprochene Thema mit den vielen Fahrzeugen auf der Strecke. Ausritte und Unfälle werden für viele Gelbphasen sorgen, sodass das Feld nie wirklich weit auseinander fallen wird.

Sollte ein Fahrzeug dennoch einen Rundenverlust hinnehmen müssen, besteht über sogenannte Wave-bys die Möglichkeit, sich wieder zurück runden zu können. Bedeutet: Kommt ein Safety-Car heraus, so werden jene Fahrzeuge, die sich zwischen SC und dem Leader befinden während der SC-Phase vorbei gewinkt.

All dies hat zur Folge, dass der Rennausgang in Daytona bis zur letzten Sekunde spannend und unvorhersehbar ist. Freche Zungen behaupten sogar, dass der Klassiker in Ostflorida ganz einfach zu verfolgen sei: Zunächst den Start anschauen und die Action genießen. Dann schlafen gehen oder ein Buch lesen. Rund zwei Stunden vor dem Ende sich dann wieder dem Rennen widmen und schauen, welche Fahrzeuge in der Zwischenzeit ausgefallen sind. Dann das Rennende mit den packenden Fights um die Plätze ansehen. Fertig ist Daytona.

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