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US-Pilot Colton Herta: Die Formel 1 bleibt ein Ziel

Von Gerhard Kuntschik
Colton Herta (Mitte) mit Philipp Eng (re.) und Augusto Farfus

Colton Herta (Mitte) mit Philipp Eng (re.) und Augusto Farfus

Colton Herta zählt zu den besten Piloten in der amerikanischen IndyCar-Serie. 2023 startet er auch in einem BMW LMDh bei den 24 Stunden von Daytona. Im Vorfeld des IMSA-Klassikers unterhielt sich SPEEDWEEK mit ihm.

Wenn die amerikanische Indycar-Serie ein «Wunderkind» hat, dann ist es wohl Colton Herta. Der Sohn des langjährigen CART-Piloten Bryan Herta war der erste Indycar-Sieger, der in den 2000er-Jahren geboren wurde und der jüngste überhaupt, als er wenige Tage vor seinem 19. Geburtstag 2019 in Austin gewann. Seither sehen ihn viele in der Formel 1, doch mit sein aktueller Indycar-Chef Michael Andretti muss um eine Lizenz und gegen alle etablierten Teams kämpfen, ein Versuch mit Red Bull für einen Platz bei AlphaTauri scheiterte an den fehlenden Superlizenz-Punkten.

Also erklärte Herta, mittlerweile 22, vor seinem neuerlichen Gastauftritt für Bobby Rahal und BMW in den 24 Stunden von Daytona: «Es ist schwierig zu sagen, ob ich in der Formel 1 ankommen werde. Es schien schon, als wäre ich ganz knapp davor, und es passierte nicht. Es wird sicher eine Gelegenheit kommen, aber mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen. Sollte Michael (Andretti, Anm.) mit seinem Team den Einstieg schaffen, bin ich wahrscheinlich auf der Kandidatenliste.» Und mit einem Schmunzeln fügte er an: «Aber ich weiß nicht, wie weit oben oder unten.»

Daytona gehört wegen möglicher Witterungsschwankungen nicht zu Hertas Favoriten. Im Indycar-Zirkus bevorzugt der siebenfache Rennsieger mehr die Straßenkurse und Rundstrecken und weniger die Ovale: «Aber Vor- und Nachteile gibt es für jeden Fahrer.»

Zum neuen Arbeitsplatz meint er: «Vom Indycar in einen Prototyp umzusteigen hat schon einige Tücken, aber die Herausforderung macht auch Spaß. Man kann nur dazulernen, was für jede Karriere sinnvoll ist. Als Fahrer willst du immer mehr, als es ein Testprogramm bieten kann. Aber ich fühle mich sehr gut vorbereitet und im Team, das ich ja schon kenne, gut aufgehoben. Ich bin bereit.»

Herta ist vorerst nur für Daytona in der IMSA vorgesehen, mehr ist nicht geplant: «Ich würde gern öfters im Prototyp fahren, aber die Indycar-Einsätze haben natürlich Vorrang.» Mit Philipp Eng und Augusto Farfus, seinen aktuellen Teampartnern, gewann er 2019 bereits die GT-Klasse in Daytona. Der Amerikaner bezeichnet Eng als «großartigen Typ, sehr bescheiden, sehr österreichisch und sehr schnell. Er holt immer das Maximum aus dem Auto heraus.»

Komplimente hat aber auch der 32-jährige Salzburger über den zehn Jahre jüngeren US-Star: «Er ist ein extrem cooler Typ. Wir sind seit 11. Jänner in Daytona, die Fahrer bewohnten gemeinsam ein angemietetes Haus, das sorgte für extremes Teambuilding. Colton ist nicht nur einer der talentiertesten Jungen im Rennsport, sondern auch als Typ schwer in Ordnung.»

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