24h Daytona: Ligier dominiert die Startphase
Rennstart zu den 24 Stunden von Daytona vor der umgebauten Haupttribüne
Die 54. Auflage der legendären 24 Stunden von Daytona haben begonnen: Es war A.J. (für Anthony Joseph) Foyt, also ein zweimaliger Sieger des Rennens (1983 und 1985), der die Ehre hatte, die grüne Flagge zu schwenken. Aus Reihe 1 nahmen der BR01-Nissan (Mikhail Aleshin) und der Ligier-HPD (Pipo Derani) vom aus der Sportwagen-WM (FIA WEC) bekannten Team Tequila Patrón ESM den Saisonauftakt der IMSA-Serie in Angriff.
Dahinter der zweite Ligier-HPD (Michael Shank Racing mit Oswaldo Negri) und mit dem Wagen von Wayne Taylor Racing (Ricky Taylor) der bestplatzierte Daytona Prototyp. Insgesamt besteht das Feld aus 54 Fahrzeugen - aufgeteilt auf vier Klassen (P, PC, GTLM, GTD).
Und gleich in der ersten Runde wurde mächtig Rennaction geboten, so als ob es kein morgen geben würde. Derani schnappte sich noch in der ersten Kurve den russischen BR01 und gleich wenige Meter später machte sich auch Oswaldo Negri über den Wagen von Mikhail Aleshin her.
In der GTLM-Klasse sicherten sich die beiden Porsche 911 RSR (Nick Tandy und Fred Makowiecki) die Führungspositionen, die sie durch das Ergebnis aus der Qualifikation zu Rennbeginn inne hatten. Dahinter folgte der BMW M6 GTLM von John Edwards. Doch in der Klasse waren erwartungsgemäss fast alle Wagen (wie an einer Perlenschnur aufgezogen) im jeweiligen Windschatten des Vordermann unterwegs.
Nicht so bei den Prototypen: Denn schon nach wenigen Minuten im Rennen setzten sich die beiden LMP2-Ligier locker an der Spitze ab und gewannen pro Runde ca. drei Sekunden auf die gesamte Konkurrenz. Nach einem kleinen Ausflug ins Gras neben der Strecke verlor Aleshin im BR01 schnell weitere Positionen und fand sich anstatt auf dem dritten plötzlich auf dem zwölften Platz wieder.
Frühe Sorgen ereilten dann den brandneuen Ford GT von Ryan Briscoe (Nr. 67), der mit Problemen am Getriebe (der Wagen blieb im sechsten Gang hängen) unplanmässig die Boxengasse ansteuern musste.
Zwanzig Minuten im Rennen dann die erste Neutralisierung: Tom Long im Lola-Mazda, der für diese Saison mit einem 2-Liter-Turbo-Benziner ausgestattet wurde, parkte am Streckenrand. So nutzen die meisten Fahrzeuge gleich die Möglichkeit zum ersten Boxenstopp.
Und schon kurz nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde, setzte sich auch wieder der ESM-Ligier vorne ab. Hinter dem Shank-Ligier konnte nur Katherine Legge im DeltaWing zu diesem Zeitpunkt Schritt halten - bzw. etwas später auch die zweite Position in der Gesamtwertung einnehmen.
Währenddessen schnappte sich der zweite im Rennen befindliche Ford GT die Führung in seiner GTLM-Klasse, als Ex-DTM-Pilot Joey Hand sich spektakulär am Porsche von Nick Tandy vorbei presste. Doch kurze Zeit später konnte der Le-Mans-Gesamtsieger im Porsche wieder kontern. Und auch Gianmaria Bruni im Ferrari 488 GTE schob sich im weiteren Rennverlauf an der amerikanischen Sportwagen-Flunder vorbei. Tolle Rennaction in der Klasse!!
Da sich der Führende ESM-Ligier als einer von wenigen Wagen den Stopp unter gelb sparte, musste Pipo Derani nach knapp einer Rennstunde die Box zum Nachttanken anlaufen. So übernahm die schnelle Lady Katherine Legge im DeltaWing die Führung. Kaum zu glauben: Aber Legge konnte sogar einen Respektabstand von einigen Sekunden auf die Konkurrenz herausfahren.
Durch die folgenden planmässigen Stopps wurde dann das Feld an der Spitze etwas durcheinandergewürfelt. Derani übernahm wieder die Führung von Legge. Dahinter der Shank-Ligier (Negri) und Dane Cameron im Corvette DP (Action Express Racing).
Genauso bei den GTLM, wo beide Porsche die Führung mit den inzwichen eingestiegenen Kevin Estre und Earl Bamber übernahmen.
Erste Lehren des Rennens:
Der DeltaWing geht wie Schmitz` Katz. Die LMP2 haben auch einiges an Speed unter der Haube – und somit erstmals in der Geschichte eine gute Chance auf den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Daytona. Ausserdem: Beim letzten Auftritt in Daytona scheinen die DP von der Balance of Performance dieses Jahr zumindest nicht bevorteilt.
Und die GTLM-Klasse hat trotz der neuen technischen Regeln nichts von ihrer Spannung verloren. Alle in die Kategorie involvierten Fahrzeuge sind eng beieinander.
Das ist der Stand nach 1,5 Stunden
Gesamt
1. Ligier JS P2 #2
2. DeltaWing DWC13 #0
3. Ligier JS P2 #60
4. Corvette DP #31
5.Riley-Ford #02
GTLM-Klasse
1. Porsche #911
2. Porsche #912
3. Ferrari #72
4. BMW #25
5. Corvette #3