Formel 1: FIA spricht Urteil

DMSB gibt Details zu den Nordschleifen-Regeln bekannt

Von Sören Herweg
Sollten die detaillierten Neuerungen des DMSB's angenommen werden, gibt es wieder volle VLN Starterfelder

Sollten die detaillierten Neuerungen des DMSB's angenommen werden, gibt es wieder volle VLN Starterfelder

Nach den Gesprächen in der vergangenen Woche hat die Motorsport Aufsichtsbehörde nun die Neuregelungen detailliert veröffentlich

Der Zwist um die Neuregelungen für die Nürburgring-Nordschleife scheint beigelegt zu sein, wenn zumindest der Mitteilung des DMSB’s glaubt. Denn nach den Gesprächen zwischen DMSB, Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN), Fahrer AG, capricorn Nürburgring, VLN, ADAC Nordrhein und DSK hat die Motorsport Aufsichtsbehörde nun die detaillierten Regeln für die kommende Saison auf ihrer Website veröffentlicht. Hier geht es insbesondere um die Voraussetzungen für die Nordschleifen-Permit, dem neuen E-Learning Tool und der Code 60 Regelungen. «Damit haben die über mehrere Monate gehenden Sitzungen von Arbeitsgruppen nun ihren Schlusspunkt gefunden», erklärt DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. «Für die geleistete Arbeit möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Das gemeinsame Ziel, den Motorsport auf der Nordschleife sicherer zu machen, ohne dass die Rennen für Fahrer und Fans an Attraktivität einbüßen, haben wir erreicht.»

Für die Code 60 Regelungen gibt es umfangreiche Neuerungen, für alle Veranstaltungen bei denen der Besitz einer Nordschleifen-Permit Voraussetzung ist gelten nun die folgenden Regeln: Bei einer Gefahrensituation wird mittels doppelt geschwenkter gelben Flagge ein Tempolimit von 120 km/h festgelegt. Dort wo üblicherweise ein Safety Car eingesetzt werden würde wird gelber Flagge und Code 60 Flagge ein Tempo von 60 km/h gefordert. Die grüne Flagge hebt Tempolimit und Überholverbot auf. Durch diese zweistufige Temporeduktion soll die Gefahr von Auffahrunfällen durch den Ziehharmonika-Effekt reduziert werden. Zusätzlich soll die Anzahl der Code-60-Zonen reduziert werden, sie werden von nun an nämlich nur noch dann ausgelöst, wenn Marshalls auf der Strecke arbeiten oder die Strecke blockiert ist.

Auch die Anforderungen für die Nordschleifen-Permit sind präzisiert worden, vor allem die Ausnahmen für Einsteigerklassen und Profirennfahrer sind nun klarer formuliert. «Wir haben sehr viel detaillierter als bislang festgelegt, mit welchen Voraussetzungen Fahrer die Stufen A und B der Permit erlangen können«, so DMSB-Präsident Stuck. „Wichtig war aber allen Beteiligten, dass sich jeder Rennfahrer – egal, ob Newcomer oder erfahrener Pilot – mit den speziellen Verhältnissen auf der Nordschleife intensiv auseinandersetzt. Die große Anzahl der Fahrzeuge, die unterschiedliche Performance, das besondere Streckenlayout und nicht zuletzt die Signalgebung bei Gefahren: Die Kenntnisse über diese Besonderheiten für Langstreckenrennen auf der Nordschleife muss jeder Fahrer nachweisen können.”

Daneben ergänzt ein kostenfreies E-Learning der DMSB Academy die Nordschleifen-Permit, hiermit soll sich jeder Lizenzinhaber besser mit die Anforderungen der Nürburgring-Nordschleife vertraut machen. Bei Veranstaltungen, bei denen die Nordschleifen-Permit vorausgesetzt wird, könnten die Kenntnisse durch Stichproben überprüft werden. Bei allen Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft, beim Saisonfinale der RCN Rundstreckenchallenge, dem 24h-Qualifikationsrennen und dem 24h-Rennen ist die Nordschleifen-Permit Teilnahmevoraussetzung, für einen Start beim 24h-Rennen muss man Inhaber der Stufe A sein. Für die Entwicklung des E-Learnings konnte man dabei auf Daten und Technikmodule der Porsche AG zugreifen.
„Die noch detaillierteren Regelungen mögen manchem auf den ersten Blick kompliziert erscheinen”, weiß Hans-Joachim Stuck. „Doch wir haben versucht, einige schon 2015 geltenden Ausnahmeregelungen nun verbindlich festzulegen. Außerdem verfügt der Großteil der Langstrecken- piloten auf der Nordschleife ja seit 2015 bereits über die DMSB-Permit – für die ändert sich nur eines: die Verpflichtung zum E-Learning. Und die paar Minuten, die der Vorbereitungskurs am Computer zu Hause kostet, sollte den Fahrern ihre Sicherheit aus meiner Sicht wert sein.”

Alle Details können unter dem folgenden Link abgerufen werden.

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