ESM gewinnt auch die 12 Stunden von Sebring
Die strahlenden Sieger der 12 Stunden von Sebring: Das Team ESM
Es war ein actionreiches und von Zwischenfällen geprägtes 12-Stunden-Rennen von Sebring: Und genauso wie sich der Rennverlauf nach und nach zuspitze, ereignete sich auch das grosse Finale der 64. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Zentral-Florida. Durch eine Safety-Car-Phase wurde das Feld ca. 13 Minuten von Schluss noch einmal eng zusammen gebracht. Im Gegensatz zur Konkurrenz hatte Pipo Derani im Ligier-HPD (Tequila Patron ESM) jedoch frische Reifen auf seinem Wagen montiert. Somit schaffte es der junge Brasilianer, sich mit sehenswerten Manövern noch von Platz vier bis ganz nach vorne zu katapultieren. «Das war ein wirklich spektakulärer Sieg. Mein Team hat mir ein Auto zur Verfügung gestellt, mit dem ich diese letzten Überholmanöver durchführen konnte. Somit habe ich mir die Siegchance einfach nicht entgehen lassen können», jubelte der 22-jährige.
Nach dem grandiosen Sieg bei den 24 Stunden von Daytona war dies nun der zweiten grosse Langstrecken-Triumph für Tequila Patron ESM (Sharp/Brown/van Overbeek/Derani) hintereinander. Und der hat sogar historischen Wert. Denn letztmals konnte der legendäre Momo/Doran Racing Ferrari 333SP von Gianpiero Moretti die beiden Rennen in Florida in einer Saison gewinnen. Das war im Jahr 1998.
Platz zwei und drei ging an die beiden Action Express Racing-Corvette DP von Cameron/Curran/Pruett und Fittipaldi/Barbosa/Albuquerque/Pruett, die lange Zeit das Feld angeführt hatten und eigentlich als Favoriten gehandelt wurden. Hedman/Lapierre/Minassian im brandneuen Orcea 05 von DragonSpeed wurden gute Vierte. Der von der Pole-Position aus gestartete Ligier-HPD von Michael Shank Racing (Pew/Negri Jr./Pla) musste das Rennen wenige Sekunden vor Schluss mit einer defekten Radaufhängung aufgeben.
Nach dem Start bei trockenen Streckenbedingungen wurde Sebring in der zweiten Rennstunde von sintflutartigen Regenfällen und Gewittern heimgesucht. Dies veranlasste die Rennleitung dazu, das Rennen für gut zwei Stunden mit der roten Flagge abzubrechen. Aufgrund des Wetters geschah dies letztmals im Jahre 1997.
In der GTLM-Klasse gab es ebenfalls die selben Sieger wie schon in Daytona. Das Corvette-Werksteam (Pratt & Miller) schaffte wie schon vor sieben Wochen den Klassen-Triumph mit Gavin/Milner/Fässler. Platz zwei ging an den BMW M6 GTLM von Auberlen/Werner/Spengler. «Heute war der BMW M6 GTLM das Auto, das es zu schlagen galt. Allerdings haben wir es uns selbst nicht gerade leicht gemacht», meinte Bill Auberlen, der den bayrischen Wagen am Tag zuvor noch auf die Klassen-Pole gefahren hatte. Der Porsche von Bamber/Makowiecki/Christensen komplettierte das Podium als Dritter. «Unser 911 RSR war sehr gut vorbereitet, dazu hat das Team eine Strategie ausgearbeitet, mit der wir bis zum Schluss um den Sieg kämpfen konnten. Leider waren unsere Konkurrenten etwas schneller, trotzdem ist das ein gutes Resultat für Porsche», resümierte Earl Bamber.
Grundsätzlich war das Feld in der GTLM-Klasse über das gesamte Rennen sehr dicht beieinander. Und so haben Fahrzeuge aller Hersteller zwischenzeitig sogar kurzzeitig geführt – auch der brandneue Ford GT. Am Ende waren dann fünf Fahrzeuge von allen fünf teilnehmenden Herstellern auf den ersten fünf Positionen in der Klasse – und alle sogar noch in der selben Runde.
In der GTD-Klasse vollzog sich der erste grosse Triumph des neuen Ferrari 488 GT3 (Scuderia Corsa - Nielsen/Balzan/Segal). Das Fahrzeug-Modell erlebte an diesem Wochenende gerade erst sein offizielles Renndebüt. Zweiter wurde der BMW M6 GT3 von Curtis/Klingmann/Freiberg.