24h Spa 2020: Porsche holt sich den Triumph im Regen
Gewann die 24h von Spa 2020: Der Porsche 911 GT3 R von Rowe Racing
Großer Motorsport, tolle Action und ein (nach dem vorherigen Rennverlauf tendenziell eher) unerwarteter Sieger. Laurens Vanthoor, Nick Tandy und Earl Bamber gewannen im Porsche 911 GT3 R vom deutschen Team Rowe Racing die 72. Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Für Rowe Racing ist der Triumph ein ganz besonderer. Denn vor vier Wochen hat der Rennstall gerade erst die 24 Stunden auf dem Nürburgring für sich entschieden. Das Ungewöhnliche: In der Eifel war das Siegerauto noch ein BMW M6 GT3 – und nun in den Ardennen eben ein Porsche 911 GT3 R. Für den schwäbischen Hersteller ist es zudem der zweite Spa-Erfolg hintereinander, nachdem Michael Christensen, Kévin Estre und Richard Lietz 2019 für GPX Racing jubeln konnten.
Nach all der Rennaction, den Dramen und den Taktik-Spielchen während der ersten 23 Rennstunden hatte eine Safety-Car-Phase rund eine Stunde vor Rennende das Feld abermals zusammengebracht und die 24 Stunden von Spa-Francorchamps in einen 60-minutigen Sprint um dem Sieg verwandelt. Zu diesem Zeitpunkt hatten schließlich noch sieben Fahrzeuge intakte Chancen am Ende ganz oben zu stehen.
Das waren der bereits genannte Porsche 911 GT3 R von Laurens Vanthoor, Nick Tandy und Earl Bamber (Rowe Racing), der Audi R8 LMS von Mattia Drudi, Patric Niederhauser und Frederic Vervisch (Audi Sport Team Attempto Racing), der Ferrari 488 GT3 von James Calado, Nicklas Nielsen und Alessandro Pier Guidi (AF Corse), der Porsche von Sven Müller, Christian Engelhart und Matteo Cairoli (Dinamic Motorsport), der Audi von Markus Winkelhock, Dorian Boccolacci und Christopher Haase (Audi Sport Team Sainteloc Racing), der Mercedes-AMG GT3 von Maro Engel, Luca Stolz und Vincent Abril (Mercedes-AMG Team HRT) und der Porsche von Matt Campbell, Patrick Pilet und Mathieu Jaminet (GPX Racing). Alle hatten auch schon ihren letzten Boxenstopp absolviert, sodass die Entscheidung tatsächlich von der Performance des Piloten auf der Strecke abhing.
Erschwerend kam zudem jedoch noch hinzu, dass es rund um die 7,004 Kilometer lange Strecke mächtig regnete, was Sicht und Grip natürlich auf ein Minimum reduzierte. Gerade als der finale Schlagabtausch zu Starten begann, gab es aber nochmals eine weitere Neutralisierung, sodass der finale Sprint am Ende nur noch 37 Minuten dauerte.
Porsche-Werksfahrer Tandy kontrollierte die Spitze, wurde von Niederhauser im Audi jedoch zunächst kurzzeitig heftig unter Druck gesetzt. Nach und nach konnte sich Tandy aber vorne ein wenig absetzen. Der drittplatzierte Pier Guidi schaffte es zudem nicht, die Pace der beiden Leader zu gehen und verlor den Anschluss.
Somit musste sich der Italiener mit Landsmann Cairoli im Porsche auseinandersetzen. 14 Minuten vor Ende setzte Cairoli in der (Eau Rouge) das mutige Manöver und holte sich den letzten Platz auf dem Podium. Kurz vor Ende fiel Pier Guidi sogar noch hinter den Porsche von Jaminet zurück und wurde am Ende nur Fünfter. Auch Triumphator Tandy musste auf den letzten Metern nochmals zu zittern: Sein Porsche brachte merkwürdige Geräusche hervor. Dennoch konnte der Brite die Führung vor Niederhauser behaupten.
vorläufiger Endstand nach 24 Stunden
Tandy/Bamber/L. Vanthoor (Porsche)
Drudi/Niederhauser/Vervisch (Audi)
Müller/Engelhart/Cairoli (Porsche)
Campbell/Pilet/Jaminet (Porsche)
Calado/Nielsen/Pier Guidi (Ferrari)
Winkelhock/Boccolacci/Haase (Audi)
Engel/Stolz/Abril (Mercedes-AMG)