Formel 1: FIA spricht Urteil

12h Bathurst: McLaren gewinnt am Mount Panorama

Von Oliver Müller
Sieger der 12 Stunden von Bathurst: Der McLaren 650S von Tekno Autosports

Sieger der 12 Stunden von Bathurst: Der McLaren 650S von Tekno Autosports

Shane van Gisbergen, Alvaro Parente und Jonathon Webb siegen bei den 12 Stunden von Bathurst. Das Rennen in Australien war Saisonauftakt der neuen Intercontinental GT Challenge. Nissan und Bentley komplettieren Podium.

Natürlich zählt die Nordschleife des Nürburgrings zu den schönsten Rennstrecken der Welt. Doch in die gleiche Liga gehört auch der Kurs im australischen Bathurst. Glück für Sportwagen-Fans, dass am sogenannten Mount Panorama seit geraumer Zeit nun auch ein 12-Stunden-Rennen steigt, bei dem teilweise auch aus Europa bekannte Teams teilnehmen.

Der Sieg auf der Berg- und Talbahn ging in diesem Jahr an einen McLaren 650S. Shane van Gisbergen, Werksfahrer Alvaro Parente und Jonathon Webb gewannen im Wagen von Tekno Autosports. Dabei hatte es in den ersten Rennstunden gar nicht gut für das Trio ausgesehen. Parente musste mit Elektrik-Problemen im Getriebeumfeld den Wagen auf der Start/Zielgeraden zum Halt bringen. Nachdem er einen kompletten Reset durchgeführt hatte, war fast eine ganze Minute dahin. Später musste van Gisbergen, der übrigens mit 2:01.567 Min. auch die schnellste Rennrunde fuhr, einen Drive-Through-Penalty wegen Fahrens mit überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse über sich ergehen lassen.

Doch der McLaren blieb immer in der Führungsrunden und konnte durch einen perfekt getimten letzten Boxenstopp das Rennen letztendlich gewinnen. «Das war heute ein ziemlich langer Tag, aber ich habe es genossen. Ich bin hier noch nie zuvor im Dunkeln gefahren. Wir hatten auch nicht die grossen Lichter aufs Auto geschraubt, so konnte ich nicht wirklich viel sehen», meinte van Gisbergen nach dem Rennen. Unüblich für ein Langstrecken-Rennen: Die 12 Stunden von Bathurst werden am frühen Morgen (5:45 Uhr) bei Dunkelheit gestartet und enden bei Tageslicht. Auf der entgegengesetzten Seite der Welt funktionieren Autorennen halt etwas anders.

Mit 1,276 Sekunden Rückstand belegte der Nissan GT-R NISMO GT3 der Vorjahressieger Florian Strauss, Katsumasa Chiyo und dem Australier Rick Kelly den zweiten Platz. Das Podium komplettierte der Bentley Continental GT3 von Kane/Smith/Bell. Nur Platz vier ging an das deutsche Team Phoenix Racing (Winkelhock/Vanthoor/Davison). Zwar hatte das Audi-Team zu Rennmitte einige Zeit geführt, doch am Ende konnte man nicht wirklich mit der Konkurrenz mithalten. Grund: Eine aus Audi-Sicht nicht perfekte Balance of Performance. (BoP). «Sehr gerne hätten wir um einen Podiumsplatz gekämpft. Aber mit dem aktuellen Handicap ist das unmöglich», war Teamchef Ernst Moser am Ende etwas angefressen.

Der Audi R8 LMS war übrigens das einzige der neuen GT3-Fahrzeuge, das am Mount Panorama startberechtigt war. Alle anderen, wie der Mercedes-AMG GT3, der BMW M6 GT3, der Ferrari 488 GT3 oder der neue Porsche waren aussen vor. Ganz einfach deswegen, weil die SRO von Stephane Ratel, welche in Bathurst für die BoP zuständig ist, noch keine eigenen Versuchsfahren mit den neuen Wagen machen konnte. Und man sich nicht allein auf die Daten der FIA-BoP-Tests verlassen wollte.

Die 12 Stunden von Bathust sind Auftakt der von der SRO neu installierten Intercontinental GT Challenge. Einer Art Gesamtwertung von drei Langstreckenrennen auf drei Kontinenten. Nächstes Event sind die 24 Stunden von Spa-Francorchamps (28.-31. Juli), bevor die Saison dann mit den 12 Stunden von Sepang (10.-11. Dezember) beendet wird. Mit Audi, Bentley, McLaren und Mercedes haben sich auch vier Hersteller in die Challenge eingeschrieben. Diese werden dann jeweils regionale GT3-Teams benennen, welche für den jeweiligen Hersteller um Punkte fahren.

Hier das Ergebnis der 12 Stunden von Bathurst

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